Luxusyacht Bayesian vor Sizilien geborgen – Panorama

Zehn Monate nach dem Untergang der Superyacht Bayesian vor der Küste Siziliens ist das Wrack nun geborgen worden. Die italienische Küstenwache koordiniert die Operation vor der Hafenstadt Porticello, nordöstlich von Palermo. Mit Spezialkränen wurde zunächst die 56 Meter lange Segelyacht aus rund 50 Metern Tiefe angehoben. Derzeit wird das Wrack leergepumpt und stabilisiert, bevor es für weitere Untersuchungen in den Hafen von Termini Imerese geschleppt werden soll.

Laut der Küstenwache läuft alles wie geplant. Zuerst soll die Bayesian leicht abgesenkt werden, um zu prüfen, ob der Rumpf dicht ist, und dann vollständig aus dem Wasser gehoben werden. Demnach soll das Schiff am Sonntag an Land gebracht werden.

Ein Drohnenbild zeigt die Operation.
Ein Drohnenbild zeigt die Operation. (Foto: Danilo Arnone/Reuters)

Die als unsinkbar deklarierte Megayacht war im August 2024 während eines Unwetters gekentert. Sieben Menschen starben bei dem Unglück, darunter der Eigentümer, der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter. Laut einem britischen Untersuchungsbericht war die Bayesian für extreme Wetterlagen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde nicht ausgelegt.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa ist das Schiff zwar verschmutzt, zeigt aber bislang keine gravierenden Schäden am Rumpf. Die Aufbauten seien teilweise vom Unglück beschädigt. Der 72 Meter hohe Mast der Yacht, der bereits vor Tagen unter Wasser abgetrennt wurde, liegt noch auf dem Meeresgrund. Im Wrack sind rund 18 000 Liter Treibstoff.

Die Aktion wurde monatelang vorbereitet.
Die Aktion wurde monatelang vorbereitet. (Foto: Salvatore Cavalli/AP)

Auch die italienische Staatsanwaltschaft ist vor Ort. Das Ziel sei, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären. Bisher ermittelt sie wegen möglicher Pflichtverletzungen gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei weitere Crewmitglieder. Ihnen wird vorgeworfen, Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht zu haben, während sie Passagiere zurückließen.