
Die Regierung lässt den Lobautunnel wiederauferstehen – und die Klimabewegung zeigt sich so lebhaft wie lange nicht mehr. Von dem Bauprojekt versprechen sich einige den Aufschwung, auf den sie sehnlichst gewartet haben.
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In einem Tunnel durchs Naturschutzgebiet liegt also die neue Hoffnung der Klimabewegung. Deren Blütezeit ist lange vorbei, mal ein verhaltener Protest hier, mal eine beschauliche Demo dort. Nun aber, am 26. September, erst einen Tag nachdem die Regierung den Bau des Lobautunnels beschlossen hat, stehen etwa zweihundert Menschen vor dem Verkehrsministerium im Nieselregen, die Hände kalt, die Parolen warm. Die Zahlen – Emissionen, Temperaturanstiege, Klimaziele – prasseln routiniert von der kleinen Bühne. Dann brüllt ein Mann ins Mikro: „Wir werden nicht aufhören zu kämpfen!“ Die Menge zuckt, als wäre kurz wieder 2019.