
In Deutschland fehlen nach den letzten Erhebungen der Bundesanstalt für Straßenwesen rund 20.000 Lkw-Parkplätze – der Branchenverband BGL schätzt den Lkw-Parkplatzmangel sogar doppelt so hoch ein.
Um Fahrern die Suche nach den raren Lkw-Parkplätzen zu erleichtern, arbeitet ein Konsortium schon länger daran, anhand von Lkw-Mautdaten Parkbelegungen zu erfassen. Anfang Juli konnte das Bundesverkehrsministerium einen Durchbruch verkünden: die Pilotphase des digitalen Stellplatzinformationsdiensts (SID) ist gestartet.
Vor genau einem Jahr hatten Toll Collect und das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) einen entsprechenden Vertrag für den Aufbau und Betrieb des SID unterzeichnet. Jetzt liefert das System die ersten Echtzeitdaten zur Belegung von Lkw-Parkplätzen auf Autobahn-Rastanlagen – direkt aus dem Mautsystem in die Mobilithek des Bundes. Anbieter von Lkw-Navigationsanwendungen können auf die Daten zugreifen und in ihre eigenen Anwendungen einfließen lassen.
Zum Start der Pilotphase umfasst der Dienst bereits mehr als die Hälfte der rund 1900 öffentlichen Rastanlagen. Zum Jahreswechsel sollen die verbleibenden Rastanlagen eingebunden werden.
2026 soll die schrittweise Einbindung von Belegungsdaten von privaten Parkraumanbietern wie beispielsweise Autohöfen beginnen. Der Stellplatzinformationsdienst ist Teil des 5-Punkte-Plans des BMV zur Verbesserung der Stellplatzsituation für Lkw.
„Unsere Logistiker machen jeden Tag einen großartigen Job. Dafür brauchen sie auch ausreichend Pausen und sichere Stellplätze. Mit dem Stellplatzinformationsdienst optimieren wir künftig die Auslastung vorhandener Lkw-Parkflächen und schaffen mehr Transparenz durch digitale Technik“, kommentiert Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder den Start der Pilotphase.