Bei der Chaosfahrt eines Lastwagens über mehrere vielbefahrene Autobahnen in Nordrhein-Westfalen sind nach einem ersten Überblick der Polizei sechs Menschen schwer verletzt worden. Außerdem gab es 20 Leichtverletzte, wie eine Polizeisprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Zunächst war von 14 Leichtverletzten die Rede gewesen. Die Gesamtzahl der Verletzten könne sich auch noch weiter verändern, sagte die Sprecherin. Der Lkw-Fahrer verursachte auf seiner Fahrt über die A46 und die A1 zahlreiche Unfälle.
Der Polizei wurde gegen 16:25 Uhr der Lkw mit polnischem Kennzeichen gemeldet, der in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 im Bereich Neuss unterwegs war. Das Fahrzeug konnte den Angaben zufolge durch die Autobahnpolizei zwar lokalisiert werden. Der Fahrer habe aber Anhaltezeichen missachtet und sei weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien über die A 46 in den Raum Wuppertal und dann auf die A1 gefahren.
Fahrt endet im Gegenverkehr
Dort endete die Chaosfahrt des Lkw schließlich. Zwischen Volmarstein und Hagen-West geriet der Lastwagen in den Gegenverkehr und kam nach der Kollision mit anderen Fahrzeugen zum Stillstand, wie die Polizei erklärte. Beamte konnten den Fahrer an der Unfallstelle festnehmen. Auf Fotos von der Unfallstelle ist zu sehen, dass der Lkw quer zur Fahrbahn steht, daneben befinden sich mehrere stark beschädigte Autos. Die Autofahrer seien zwischenzeitlich über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert worden, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen, erklärte die Polizei in einer Mitteilung.
Um wen es sich bei dem Lkw-Fahrer handele, werde nun ermittelt. Außerdem werde geprüft, ob der Mann unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand beziehungsweise was seine sonstigen Motive gewesen sein könnten. „Was den geritten hat, so zu fahren, wissen wir auch noch nicht“, sagte ein Polizeisprecher. Die Bestandsaufnahme war am Abend nicht abgeschlossen.
Auf der Internetseite des LKA NRW wird nun in Kürze ein Hinweisportal für den Einsatz freigeschaltet. Dort könnten Zeugen Fotos, Videos und Hinweise hochladen oder hinterlassen, hieß es.