Liveticker zum Krieg in Nahost: Medien: Israel will am Dienstag Waffenruhe mit Hizbullah zustimmen

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt angesichts der ersten heftigen Regenfälle im Gazastreifen vor noch mehr Leid für die Menschen dort. Rund eine halbe Million Anwohner seien gefährdet, da sie sich in Gebieten aufhielten, die von Überschwemmungen betroffen seien. 

Am Sonntag hatte es in einigen Teil des Küstengebiets heftig geregnet. Dort harren viele durch die Kämpfe Vertriebene in Zelten aus. Viele der provisorischen Behausungen seien beschädigt worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Einige tiefergelegenen Gebiete seien überflutet worden, auch weil es dort kein funktionierendes Abwassersystem gebe. In sozialen Medien wurden Aufnahmen verbreitet, die zeigen sollen, wie unter anderem Kinder zwischen Zelten durch knöcheltiefes Wasser laufen. 

„Wasser ist in unser Zelt geflossen und hat all unsere Habseligkeiten überflutet“, berichtete die 36-jährige Mariam Abdel Aal der Deutschen Presse-Agentur, die in Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens untergebracht ist. Auch ihre fünf Kinder seien nass geworden. Dabei habe die Familie, die ursprünglich aus der Stadt Gaza im Norden stammt, ohnehin kaum Kleidung, um sich warmzuhalten. Jeder Tag sei eine Tragödie, sagte die Frau.

Auch Ismail Issas Familie, die in Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets in einem Zelt untergekommen ist, leidet nach Angaben des Mannes unter dem Wetter. Den Kindern sei ständig kalt und sie seien krank, betonte der Palästinenser im Gespräch mit der dpa. Die Familie habe kaum Lebensmittel, um etwa eine wärmende Suppe für sie zu kochen. Vor Kriegsausbruch lebten Issa und seine Angehörigen in Dschabalija im nördlichen Gazastreifen, wo derzeit heftige Kämpfe toben. 

Seit Beginn des Kriegs sind UN-Angaben zufolge rund 90 Prozent der 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens vertrieben worden, viele mehrfach. „Mit jedem Regentropfen, jeder Bombe, jedem Angriff wird die Situation nur noch schlimmer“, schrieb UNRWA auf X. 

Auch Angehörige der von der Hamas und anderen Terrorgruppen vor mehr als einem Jahr aus Israel entführten Menschen gehen dem Winter mit Sorge entgegen, „Die Geiseln werden die eisige Kälte in den Tunneln von Gaza nicht überleben“, hieß es kürzlich in einer Stellungnahme von Demonstranten, die von der israelischen Regierung ein Abkommen mit der Hamas über die Freilassung der Entführten und ein Ende des Kriegs fordern.