Liveticker Iran & Israel: Hamas stimmt Waffenruhe-Vorschlag zu

Die Hamas hat einem neuen amerikanischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Sie habe „den Vermittlern eine positive Antwort vorgelegt“, teilte die islamistische Organisation auf ihrem Telegram-Kanal mit. Sie sei bereit, umgehend in indirekte Verhandlungen über die Umsetzung dieses Vorschlags einzutreten. 

Weitere Einzelheiten nannte die Hamas demnach nicht, auch keine etwaigen Bedingungen oder Vorbehalte. Ein Funktionär der Organisation, der nicht namentlich genannt werden wollte, hatte kurz vor der Veröffentlichung der Erklärung der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt, dass die Antwort an die Vermittler Ägypten, Qatar und USA auch den Wunsch nach einigen Klarstellungen beinhalte.

Damit rückt zum ersten Mal seit März eine Waffenruhe in dem Krieg, der seit Oktober 2023 währt, wieder in greifbare Nähe. Allerdings steht noch die formale Zustimmung der israelischen Regierung aus, in der bei dieser Frage Uneinigkeit herrscht. Laut Angaben von US-Präsident Donald Trump hat Israel den Plan indessen gutgeheißen.
Der Abkommensentwurf sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor. Israels Armee soll sich umgehend aus einem Großteil des Gazastreifens zurückziehen. Gleichzeitig soll die Hamas beginnen, schrittweise zehn Geiseln freizulassen, die sich seit dem 7. Oktober 2023 in ihrer Gewalt befinden. Zudem sollen die Leichen von 18 Entführten übergeben werden. Israel soll im Gegenzug palästinensische Häftlinge freilassen; die Zahl ist noch unklar. Hilfslieferungen sollen wiederaufgenommen werden. Diese Bestimmungen gehen aus einem durchgestochenen Dokument hervor.

Demzufolge ist weiter vorgesehen, dass die Kriegsparteien während der Waffenruhe über ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandeln. Entscheidend für die Zustimmung der Hamas dürfte gewesen sein, dass die Vermittlerländer – die USA, Qatar und Ägypten – laut dem Entwurf die Waffenruhe „garantieren“ und „sicherstellen“, dass diese Verhandlungen gegebenenfalls auch nach 60 Tagen weitergehen. Trump persönlich fühle sich diesem Ziel verpflichtet, heißt es in dem Entwurf.