Die nächste Blue-Origin-Rakete startet zu einem Weltraumflug – mit zwei Deutschen an Bord. Das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos führt den Kurztrip durch, bei dem auch die im Rollstuhl sitzende Michaela Benthaus als erster Mensch mit Querschnittslähmung dabei ist. Der Start war eigentlich für 17 Uhr deutscher Zeit geplant, verzögerte sich aber zunächst wegen Höhenwinden, wie es im Stream von Blue Origin hieß. Kurz vor dem Start wurde der Countdown erneut unterbrochen.
Benthaus, die als Ingenieurin bei der europäischen Raumfahrtbehörde Esa arbeitet, und der frühere Raumfahrt-Ingenieur Hans Königsmann sollten gemeinsam mit den US-Unternehmern Joey Hyde, Neal Milch, Adonis Pouroulis und Jason Stansell an dem Flug mit der Rakete New Shepard teilnehmen.

Der etwa zehnminütige Ausflug führt die Kunden auf eine Höhe von etwa 100 Kilometern, inklusive einer kurzen Phase der Schwerelosigkeit. Die Rakete startet in der texanischen Wüste bei Van Horn und fliegt weitgehend automatisiert.
Die Blue-Origin-Raketenflüge für zahlungskräftige Kunden stehen vor allem wegen ihres geringen wissenschaftlichen Nutzens, der Wirkung auf Umwelt und Klima sowie des elitären Charakters in der Kritik.
Blue Origin bietet die Kurztrips seit einigen Jahren an. Rund ein Dutzend Starts gab es bisher. Etwa 80 zahlungskräftige Kunden waren den Angaben zufolge bisher an Bord, unter anderem die Musikerin Katy Perry und der Schauspieler William Shatner. Beim ersten Flug 2021 war Gründer Bezos selbst dabei. Zu den genauen Kosten für ein Ticket äußert sich das Unternehmen nicht.
