
„Linksradikale schädigen Elon“
Trump tritt mit Musk als Tesla-Retter auf
11.03.2025, 23:50 Uhr
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Bei einer bizarren Verkaufsshow vor dem Weißen Haus erwirbt der US-Präsident einen eigenen Tesla. Im Beisein von Musk erklärt Trump, dass Linksradikale seinen Vertrauten schädigen wollen. Nach dem jüngsten Börsenabsturz erholt sich der Kurs der Aktie des Autobauers ein wenig.
Nach dem Kurssturz bei Tesla springt US-Präsident Donald Trump der Firma seines engen Verbündeten Elon Musk zur Seite. Trump ließ mehrere Teslas vor dem Weißen Haus auffahren und suchte sich eins davon zum Kauf aus. Auch drohte er mit harten Strafen für Vandalismus bei Tesla-Eigentum. „Ich liebe Tesla“, verkündete Trump auf der Südwiese des Weißen Hauses. Die Wagen gebe es schon ab 35.000 Dollar zu kaufen, „was ziemlich wenig ist“, meinte er. Der daneben stehende Musk betonte gleich, dass die Teslas gar nicht so teuer seien.
Trump schrieb in den sozialen Medien, der Kauf sei ein Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung für Musk, den er als „einen wahrhaft großen Amerikaner“ bezeichnete. Musk ist inzwischen eine Schlüsselfigur der zweiten Amtszeit des Präsidenten. „Elon Musk setzt alles aufs Spiel, um unserer Nation zu helfen, und er macht einen FANTASTISCHEN JOB!“ schrieb Trump über seinen Berater. „Aber die linksradikalen Verrückten versuchen, wie so oft, Tesla, einen der größten Autohersteller der Welt und Elons „Baby“, illegal und heimlich zu boykottieren, um Elon und alles, wofür er steht, anzugreifen und zu schädigen.“
Teslas Geschäft schwächelt
Der Hersteller, der ein Vorreiter bei strombetriebenen Fahrzeugen war, hatte zuletzt mit Rückgängen bei den Auslieferungen zu kämpfen. Auch das Auftreten von Musk als Trump-Verehrer, seine rechten politischen Ansichten und die Rolle als Kostensenker in der US-Regierung polarisieren. Teslas und Ladesäulen wurden in den vergangenen Wochen zum Teil aus Protest mit Hakenkreuzen beschmiert und mehrere Wagen des Elektro-Pickups „Cybertruck“ brannten auf den Parkplätzen von Händlern ab.
Auf eine Journalisten-Nachfrage zu Vorschlägen, Gewalt gegen Tesla als inländischen Terrorismus zu verfolgen, sagte Trump: „Ich werde das machen. Ich werde sie stoppen.“ Das gelte aber auch für Übergriffe auf andere amerikanische Unternehmen.
Trump kauft ein Model S
Trump galt lange nicht als Fan von E-Autos. Nun stieg der Präsident vor dem Weißen Haus in einen roten Tesla Model S und staunte, dass alles ganz anderes aussehe: „Alles Computer, das ist schön. Wow.“ Dieses Auto wollte Trump dann auch kaufen. Da er selbst nicht fahre, sollen die Mitarbeiter im Weißen Haus damit unterwegs sein. Seiner Enkelin Kai Trump habe er bereits im vergangenen Jahr einen „Cybertruck“ gekauft, sagte der Präsident.
Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf gesteckt. Danach wurde er zu einem engen Vertrauten und spielt eine wichtige Rolle in Trumps Washington. Nach Trumps Wahlsieg im November hatte sich der Kurs der Tesla-Aktie zunächst verdoppelt. Die Anleger erwarteten, dass Tesla von Musks Nähe zu Trump profitieren werde. Doch inzwischen kostet die Aktie wieder weniger als vor der Wahl. Zuletzt wurden schwache Verkaufszahlen von Tesla in Europa und China bekannt. Bei seinem Auftritt mit Trump kündigte Musk an, Tesla werde seine Fahrzeugproduktion in den USA in den kommenden zwei Jahren verdoppeln. Daraufhin erholte sich der Kurs der Tesla-Aktie nach dem Absturz vom Vortag ein wenig.