Owe Fischer-Breiholz hat trotz muskulärer Probleme als einziger Deutscher die Vorläufe über 400 Meter Hürden überstanden. Zuvor hatte es in der frühen Session sensationell Silber für Marathonläufer Amanal Petros gegeben. Der dritte Wettkampftag im Überblick.
400 Meter Hürden – Deutsches Duo nimmt die erste Hürde
Owe Fischer-Breiholz hat seinen Vorlauf in einer Zeit von 48,81 Sekunden erfolgreich als Dritter (die Top 4 kamen direkt weiter) überstanden – allerdings war bei Deutschlands bestem Hürdenläufer zittern angesagt. Nach seinem Lauf fasste sich Fischer-Breiholz an den hinteren Oberschenkel, sagte im Sportschau-Interview: „Ich habe echt Schmerzen im Beuger, das nervt mich gerade. 200 Meter vor dem Ziel habe ich gemerkt, dass es krampfmäßig reinschießt. Ich hoffe, dass ich das in der nächsten Runde nicht mehr habe.“
Der 21-Jährige weiter: „Wir werden sehen, was möglich ist, wenn ich den Beuger in den Griff bekomme. Ich hoffe, das klappt.“ Am Mittwoch um 14.30 Uhr geht es mit den Halbfinals weiter. In denen ist auch Emil Agyekum dabei, der in seinem Lauf in guten 48,33 Sekunden Zweiter wurde. Ausgeschieden ist dagegen Joshua Abuaku (49,41 Sekunden), der nicht davon profitieren konnte, dass Superstar Karsten Warholm (wurde in 48,56 Sekunden Dritter) direkt vor ihm lief.
Die übrigen Favoriten Abderrahman Samba (Katar/48,03 Sekunden), Alison dos Santos (Brasilien/48,48), Rai Benjamin (USA/48,15) und Ezekiel Nathaniel (Nigeria/48,37) gaben sich ebenfalls keine Blöße.
Marathon – Petros mit Energieleistung zu Sensations-Silber
Marathonläufer Amanal Petros hat sich in Tokio einen Eintrag in die deutschen Sportgeschichtsbücher gesichert: Als erster Deutscher nach der Wiedervereinigung gewann der 30-Jährige eine Marathon-Medaille bei einer WM.
Unmittelbar vor dem Ziel hatte Petros Gold im Blick, musste sich im Zielsprint aber Alphonce Felix Simbu aus Tansania hauchdünn geschlagen geben. Mit Richard Ringer lieferte auch der zweite DLV-Läufer als 13. ein starkes Rennen ab.
3000 Meter Hindernis – Krause und Meyer erreichen Finale
Von drei deutschen Läuferinnen haben zwei das Finale erreicht: Gesa Krause (Saisonbestzeit von 9:16,76 Minuten) und Lea Meyer (9:13,18) schafften jeweils als Vierte den Einzug ins Finale am Mittwoch (14.57 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de). Olivia Gürth verpasste den entscheidenden fünften Platz knapp: In Saisonbestzeit (9:15,28) schied sie als Sechste aus.
Die 33 Jahre alte Krause, die 2015 und 2019 WM-Bronze gewann, hatte sich im Juni bei einem Sturz einen Rippenbruch zugezogen. Im Sportschau-Interview zeigte sie sich erleichtert, auch bei ihrer siebten (!) WM-Teilnahme wieder im Finale zu stehen: „Das war eine holprige Saison. Ich bin happy, dass ich das heute lösen konnte. Ich habe gut trainiert und will mich im Finale soweit wie möglich nach vorne schieben.“
Auch Meyer war nach dem Vorlauf „einfach nur erleichtert und glücklich“. Im Sommer haben sie sehr an sich gezweifelt: „Die Unsicherheit war riesengroß. Bis letzte Woche wollte ich gar nicht zur WM kommen, weil ich nicht wusste, wo ich stehe. Die letzten vier Wochen vor allem waren gesundheitlich und vor allem auch psychisch mit die härtesten, wenn nicht die härtesten überhaupt.“
Hammerwurf – Merlin Hummel mit einem Wurf ins Finale
Kräfte sparend überstand Hammerwerfer Merlin Hummel die Qualifikation für das WM-Finale am Dienstag (14 Uhr, im Live-Ticker bei sportschau.de): Der 23-Jährige übertraf schon im ersten Versuch mit 78,54 Meter die geforderte Weite (76,50) deutlich.
Auf den Kampf um die Medaillen blickt er optimistisch voraus: „Ich versuche, schön und weit zu werfen und hoffe, dass ich das im Finale hinbekomme. Ich will in den Bereich meiner Bestleistung kommen.“ In dieser Saison hat Hummel diese Marke auf starke 81,27 Meter gesteigert.
400 Meter Hürden – Kelety und Demes eine Runde weiter
Eileen Demes musste lange zittern, dann aber stand nach dem fünften Vorlauf fest: Die 27-Jährige steht im WM-Halbfinale über 400 Meter Hürden. Im zweiten Vorlauf war sie in 55,03 Sekunden nur Fünfte geworden – doch am Ende kam sie über die Zeit weiter. Direkt und ohne zu zittern lief Elena Kelety in 54,74 Sekunden ins Halbfinale.
Stabhochsprung – 14 Springerinnen im Finale dabei
Im Stabhochsprung haben in der Qualifikation 14 der 26 Athletinnen 4,60 Meter übersprungen – diese 14 werden im Finale am Mittwoch (13.10 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) dabei sein. In Abwesenheit von Olympiasiegerin Nina Kennedy aus Australien ist die US-Amerikanerin Katie Moon eine der Favoritinnen auf den Titel.
