LED-Maske: Heimische Lichttherapie für strahlende Haut

Beauty-Trend
LED-Maske: Wie Lichttherapie zu verbesserter Haut verhelfen soll






Die Behandlung mit einer LED-Maske soll zu strafferer, reinerer Haut verhelfen können. Eine Expertin verrät dem stern, worauf man achten sollte. 

Sie soll unter anderem Unreinheiten, Pigmentstörungen und Irritationen lindern, Falten mindern und sogar das Immunsystem stärken können: Die Lichttherapie ist auch im Beauty-Bereich eine beliebte Methode, um Hautproblemen entgegenzuwirken – und das mittlerweile sogar zu Hause. Mit einer LED-Maske kann man die Methode, die man früher nur im Beautysalon bekam, selbst anwenden. Aber wie funktioniert sie genau? Und was sollte man beim Kauf und der Nutzung einer solchen Gesichtsmaske beachten? Dr. med. Susanne Steinkraus hat eine Facharztpraxis für Dermatologie, ästhetische Medizin, Lasermedizin und Kosmetik in Hamburg. Sie erklärt dem stern, was man über das Beauty-Tool wissen sollte. 

Wie funktioniert eine LED-Maske?

Eine LED-Maske wirkt, wie der Name bereits sagt, mit LEDs (Light Emitting Diodes), die in den tieferliegenden Hautschichten (bis zu zehn Millimeter tief) wirken. Meist sind die Masken mit über 100 kleinen LED-Lämpchen bestückt. Es gibt verschiedene Licht-Varianten, die durch ihre unterschiedlichen Lichtwellen unterschiedliche Hautprobleme bekämpfen sollen. 

Lichtfarben und ihre Wirkung

Dazu erklärt Dr. med. Steinkraus: „Rotes Licht (550 bis 660 Nanometer) ist ein Klassiker in der Lichttherapie und seine positive Wirkung schon lange klinisch bestätigt. Rotes LED-Licht kurbelt die Kollagenproduktion an. Feine Linien können dadurch aufgepolstert und die Entstehung neuer Falten verlangsamt werden. Nebenbei regt die Behandlung mit rotem Licht die Durchblutung an und kann dadurch für einen frischeren Teint sorgen. Kein Wunder also, dass Masken mit roten LEDs ein beliebtes Anti-Aging-Tool sind.“

Blaues Licht (400 bis 450 Nanometer) dagegen kann entzündungshemmend und antibakteriell wirken, so die Expertin. „Es kann dazu beitragen, dass Mitesser, Pickel und ölige Haut reduziert werden. Auch hartnäckige Akne und Schuppenflechte können durch die blauen LEDs abklingen. Nebenbei kurbelt blau leuchtendes Licht die Sauerstoffproduktion an, wodurch die Haut vital und lebendig erscheint.“ Ein weiterer Pluspunkt: „Blaues Licht beeinflusst den Hormonhaushalt und kann so bei Winterdepression sowie Schlafstörungen helfen. Perfekt für die dunkle Jahreszeit“, erklärt Dr. med. Susanne Steinkraus.

Auch grünes Licht (~ 525 Nanometer) begünstigt die Hautverjüngung, wie die Expertin erklärt. Es wirkt beruhigend und wundheilend. „Dunkle Pigmentflecken können durch die Behandlung mit grünem Licht aufgebrochen werden. Der Teint kann mit der Zeit ebenmäßiger werden und jugendlich-frischer aussehen. Ganz nebenbei lindert grünes LED-Licht Migräne.“

Nicht alle Lichtwellen haben nachweisliche Effekte

Steinkraus weist aber darauf hin: „Während Rot, Blau und Grün bereits alte Bekannte der Lichttherapie sind, gibt es auch Masken mit einer größeren Farbauswahl. Die versprochenen Effekte sind jedoch noch nicht nachweislich bestätigt.“ Pinkes beziehungsweise violettes Licht soll manchen Herstellern zufolge die Zellregeneration und -erneuerung anregen und entgiftend wirken können. Gelbes Licht soll die Haut glätten und Rötungen mindern können. Weißes Licht soll den Stoffwechsel anregen und kleinere Linien minimieren können.

Zudem gibt es die Behandlung mit einem fünffach (oder gar siebenfach) kombinierten LED-Licht: Solche Masken sind meist mit etwa 150 kleinen Dioden ausgestattet, die unter anderem rotes, blaues, grünes, gelbes Licht sowie weißes Licht entweder einzeln oder kombiniert abgeben können. Zudem gibt es Gesichtsmasken, die nur ganz spezielle Hautprobleme intensiv bekämpfen sollen, wie das Modell von Currentbody, das rotes LED-Licht (633 Nanometer) mit Nah-Infrarot (830 Nanometer) kombiniert, um bessere Anti-Aging-Ergebnisse erzielen zu können. Die Maske hatte zudem einen Auftritt in der Netflix-Serie „Emily in Paris“ und erfreut sich seitdem noch größerer Beliebtheit.

Worauf sollte ich bei der Nutzung einer LED-Maske achten?

Durch die regelmäßige Nutzung einer LED-Maske kann die Haut also reiner und das Bindegewebe fester werden. Auch Pigmentflecken, Sonnenschäden und andere Probleme können ausgeglichen werden. Zur Nutzung sagt Steinkraus: „Zwei bis drei Mal die Woche können Sie die Maske mit LED-Funktion anwenden, jeweils für 15 bis 20 Minuten. Reinigen Sie Ihr Gesicht vor der Anwendung gründlich von Make-up und tragen Sie ein kühlendes Serum oder Tagescreme auf. Das kann die Effektivität erhöhen. Eine kleine Schutzbrille schützt Ihre Augen vor den LED-Strahlen – diese sollten Sie während der ganzen Behandlung tragen.“

Am besten klappt die Anwendung im Liegen, wenn Sie sich entspannt positionieren, erklärt die Expertin. Nach der Anwendung kann man das Gesicht wie gewohnt pflegen. Um einen sichtbaren und vor allem nachhaltigen Effekt zu erreichen, ist eine konsequente und regelmäßige Anwendung einer LED-Maske notwendig. Außerdem sollten Sie unbedingt die Hinweise auf dem Produkt beachten und das Gesicht nicht länger als empfohlen bestrahlen. Dr. med. Susanne Steinkraus weist zudem darauf hin, dass Geräte für zu Hause aber meist in der Wirksamkeit eingeschränkt sind, da die Licht-Dosierung deutlich abgeschwächter ist als bei der Behandlung beim Facharzt. Mann solle nie irgendwelchen Versprechungen glauben, sondern sich lieber erst einmal beim Dermatologen oder der Dermatologin beraten lassen.

Welche Gefahren gibt es bei der Nutzung einer LED-Maske?

Kann die Nutzung einer LED-Maske aber auch Gefahren mit sich bringen? Dazu sagt Steinkraus: „Die bunt leuchtenden Masken wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas befremdlich und wecken Bedenken – muss man nicht haben, denn die Masken haben meist keinen UV-Anteil und verwenden nur gezielte Wellenlängen. Als Ärztin rate ich nur bei Schwangerschaft von Lichttherapie ab oder wenn Medikamente eingenommen werden, welche die Haut lichtempfindlich machen.“

Am besten bespricht man die Nutzung aber vorher mit dem Hautarzt oder der Hautärztin. „Wichtig ist vor allem, dass man die Augen vor dem Licht der LEDs schützt. In der Regel sind die Lichttherapiegeräte aber so konzipiert, dass die Augen ausgespart werden, ein Augenschutz ist im Lieferumfang dabei oder man besorgt sich selbst zusätzlich einen.“

Welche LED-Produkte gibt es neben Masken noch?

Es gibt LED-Masken aber nicht nur für das Gesicht. Das Vorgehen lässt sich beispielsweise auch im Hals- und Nackenbereich anwenden und kann dabei helfen, die Haut zu verbessern und dort die Kollagenproduktion anzuregen. Currentbody hat beispielsweise eine LED-Maske für Hals und Dekolleté entwickelt, die mit dem gleichen Prinzip funktioniert wie die Maske fürs Gesicht. Sie kann ebenso präventiv eingesetzt werden, um tieferen Falten und Anzeichen der Hautalterung entgegenzuwirken oder Pickel zu bekämpfen.

Neben der klassischen LED-Maske gibt es auch noch Produkte, die mit LED-Elementen arbeiten, wie die Sonic Warm & Cool Mask | 9 in 1 von Geske. Sie wird über die Gesichtshaut gefahren und kann kalt oder warm genutzt werden. Sie kann unter anderem dabei helfen, dass auch Pflegeprodukte effektiver in die Haut aufgenommen werden können.

Es gibt zudem LED-Produkte nur für die Augen- oder einzelne Hautpartien. Auch hier sollte man aber darauf achten, dass man seine Augen richtig schützt. Zudem sollte man immer auf die Kundenbewertungen schauen und sie sich gründlich durchlesen. Produkte sollten immer eine verständliche Anleitung dabei haben. Orientieren Sie sich immer an den Herstellerangaben.

Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen und kann keinen Hautarztbesuch ersetzen.

Verwendete Quellen: „Hautsache Miltenberg“ / „Skin Styling

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