
Kurssprung bei Intel
US-Händler starten optimistisch in die Woche
17.03.2025, 23:45 Uhr
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Die gute Stimmung an der Wall Street dauert an. Grund sind unter anderem die jüngsten Einzelhandelsdaten, die als positives Konjunkturzeichen interpretiert werden. Beobachter glauben aber nicht, dass der Stimmungsaufschwung von Dauer ist.
Die Wall Street hat nach den jüngsten US-Konjunkturdaten ihren Aufwärtskurs vom Freitag fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 0,8 Prozent fester bei 41.841 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 5675 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,3 Prozent auf 17.808 Stellen vor.
Der US-Einzelhandel hatte sich nach einem Fehlstart ins Jahr im Februar ein wenig berappelt, doch Experten mahnten zur Vorsicht. Es sei noch zu früh, um die Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf die US-Wirtschaft einzuschätzen, sagte Phil Blancato vom Vermögensverwalter Ladenburg Thalmann. „Dafür gibt es noch zu viele Unbekannte.“ Auch andere Experten äußerten sich skeptisch zu den steigenden Kursen. „Was Sie heute sehen, ist eine Fortsetzung der Rally vom Freitag“, sagte Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading. Die US-Indizes gewannen zum Schluss der alten Woche zwischen 1,7 und 2,6 Prozent, doch Analysten bezeichneten das Plus als einen rein technischen Aufschwung in einem überverkauften Markt.
Die Anleger blickten zudem gespannt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Experten rechnen damit, dass die Währungshüter vorerst im Warte-Modus bleiben, um vor dem nächsten Zinsschritt die Auswirkungen der US-Handelspolitik auf Inflation und Konjunktur zu bewerten. Der Leitzins könnte daher wie schon im Januar in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen werden.
Ölpreise ziehen an
Am Rohstoffmarkt zogen nach den US-Angriffen auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen die Ölpreise an. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuerten sich um je rund ein halbes Prozent auf 71,00 und 67,51 Dollar je Fass (159 Liter). Der europäische Gas- und Öl-Aktienindex gewann 1,5 Prozent. Laut US-Verteidigungsminister Steve Hegseth ist die Kampagne eine Reaktion auf die zahlreichen Angriffe der Huthis auf Handelsschiffe in der Region. Sie diene als Warnung an den Iran, die Unterstützung der Gruppe einzustellen. Dies stützte die Aktien von Schifffahrtsunternehmen wie Torm, Scorpio Tankers und Zim Integrated Shipping Services, die um rund ein bis fünf Prozent zulegten.
Im R ampenlicht bei den Einzelwerten stand Intel mit einem Kursplus von knapp sieben Prozent. Der frisch gekürte künftige Chef Lip-Bu Tan hat Insidern zufolge bereits vor seiner Ernennung Pläne für eine Sanierung des kriselnden Chip-Herstellers geschmiedet. Knapp neun Prozent gewann die Aktie der US-Modefirma American Eagle. Das Unternehmen aus Pennsylvania hat einen Aktienrückkauf über 200 Millionen Dollar angekündigt.
Gefragt waren auch PepsiCo, die um knapp zwei Prozent zulegten. Zum Ausbau des Geschäfts mit „gesünderen Limonaden“ übernimmt der Konzern die Getränkemarke Poppi. Ein Bericht über eine Partnerschaft zwischen der Alphabet-Tochter Google und einem Broadcom-Rivalen drückte indes die Aktie des Chipkonzerns. Die Broadcom-Titel gaben 0,5 Prozent nach.