Kurioser Vorfall in Vinci: Das ist also der Da-Vinici-Kot – Panorama

Mitten in … Vinci

Malerisch schmiegt sich die Gemeinde Vinci ins Tal des Flusses Arno in der Toskana. Sie steht schon lange auf der Liste der Reiseziele, seit man damals Dan Browns Thriller vom „Da-Vinci-Code“ gelesen hat. Leonardo, das Universalgenie, als Kopf einer geheimen Bruderschaft, die dem Vatikan bis heute das Leben schwer macht? Tempelritter, Opus Dei, der Heilige Gral, eine ganz schön wilde Geschichte. Aber wo könnte man der Wahrheit näher kommen als in Leonardos Geburtshaus und dem Museo Leonardiano? In Vinci gibt es viel zu lernen und zu staunen über das Leben und Wirken des Meisters, natürlich komplett unmysteriös, dafür aber beeindruckend. Beim Verlassen der Ausstellung ein kurzer Schreck – aus der Luft fällt ein weißer Klecks aufs T-Shirt. Die beste Ehefrau deutet auf eine davonfliegende Taube und lacht: „Da hast du deinen Da-Vinci-Kot!“ Stefan Simon

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Augsburg

Freunde aus Dresden sind zu Besuch. Das Gespräch kommt auf die Söhne, beide Anfang 20 und stolze Führerscheinbesitzer. Und beide haben sich mit dem ersten selbst verdienten Geld uralte Autos gekauft. Zum Leidwesen der ängstlichen Mütter. Die bayerische Mama erzählt, wie sie ihren eher atheistischen Buben bequatscht hat, eine Christophorusplakette ins Auto zu kleben. Auch die Dresdnerin hat ihrem Sohn so eine geschenkt, für die Urlaubsfahrt nach Griechenland mit zwei Freunden. Als sie die Plakette befestigt, baumelt bereits ein orthodoxer Rosenkranz am Spiegel, und auf dem Armaturenbrett pappt eine Ikone. Auch die Mütter der Reisebegleiter, eine Griechin und eine Russin, haben also vorgesorgt. Doch der himmlische Beistand beschränkt sich offenbar nur auf das Auto als solches. Die alte Karre hält durch – aber einer der Jungs kehrt mit Beinbruch zurück. Susanne Perras

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Pamucak

Ein Nachmittag an der türkischen Westküste, die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel, der Sand glitzert golden, alles ist wunderschön, aber gibt’s hier nicht irgendwo was zu trinken? Beim Spazierengehen stößt man alle paar Minuten auf kleine Hütten, aber in jeder steckt eine Surfschule oder ein Bootsverleih, hat hier niemand Durst? Die Einheimischen zucken mit den Schultern, sie haben ihre Autos direkt am Strand geparkt, Tische und Stühle aufgestellt und Kühlboxen dabei, eine Familie kocht am Strand sogar Tee. Ob ich einen mag? Danke, gerne, man setzt sich kurz, aber im Grunde fehlt mir ein großes Glas Wasser. Also weiter. Am Ende der Bucht steht endlich eine „Sunset Beach Bar“, na also! Aber zu früh gefreut: Der Barkeeper hat keine Kasse, die Bar gehört zu einem All-inclusive-Hotel. Und es gibt nur Cocktails. Jakob Wetzel

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