
Es ist schon verrückt, was man da manchmal so bei sich im Garten findet. Den vor 30 Jahren verstorbenen Wellensittich zum Beispiel, der dank der für die Beerdigung gewählten Plastikschachtel immer noch erstaunlich frisch aussieht. Oder das gelb-rote Gummipropeller-Flugzeug, das einem vor vielen Jahren mal der saudumme Max aus dem Nachbarhaus geklaut hat und das erst gerade wieder hinter dem Rhododendron auftauchte. Den Max haben wir danach nie mehr gemocht.
In New Orleans hat ein Ehepaar einen Grabstein bei sich im Garten gefunden. Gut, auch das kommt vor. Nur, dass es sich bei diesem Grabstein um einen römischen handelte – und das ist schon speziell, in New Orleans. Gewidmet war der Stein laut Inschrift dem römischen Seefahrer Sextus Congenius Verus, der es heute unter Trumps Einwanderungsbehörde wohl auch nicht leicht hätte. Aber Herr Verus starb schon vor 1900 Jahren und da fragt man sich, wie ein Römer bereits damals nach Nordamerika kam. Es gab ja immer wieder mal Gerüchte, dass auch lange vor Kolumbus schon irgendwelche Mitteleuropäer, gallische Krieger zum Beispiel, das Leben der Ureinwohner dort ziemlich durcheinanderbrachten.
Doch, leider, es ist profaner: Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat laut Guardian jetzt herausgefunden, dass der Stein erst Ende des Zweiten Weltkriegs aus einem Museum in der italienischen Stadt Civitavecchia verschwand, nach Bombardierung durch die Alliierten. Was für eine schöne Idee also, ihn jetzt einfach wieder zurückzugeben. Hätte das der saudumme Max aus dem Nachbarhaus mit dem Gummipropeller doch damals auch schon getan. Wir hätten ihn deutlich mehr gemocht.
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