Stand: 06.11.2024 16:25 Uhr
Im Herbst müssen Kübelpflanzen für den Winter vorbereitet werden. Empfindliche Exemplare sollten nach drinnen gebracht werden, winterharte benötigen Kälteschutz, damit sie nicht erfrieren.
Wenn die Tage im Herbst kürzer und kühler werden, beginnt für Pflanzen die Ruhephase. Kübelpflanzen benötigen dann besondere Aufmerksamkeit. Dabei gibt es Unterschiede je nach Pflanzenart. Einen Hinweis auf die Winterhärte gibt die Herkunft der Pflanzen.
Welche Pflanze muss wann ins Winterquartier?
Empfindliche Pflanzen sollten schon im Oktober vor dem ersten Nachtfrost ins Winterquartier gebracht werden. Dazu zählen tropische Pflanzen wie Bougainvillea, Dipladenia und Palmen. Gleiches gilt für Pflanzen, die aus Südamerika (großblütige Fuchsien), Asien (Zitrusbäume) und Südafrika (Wandelröschen) stammen. Mediterrane Pflanzen (Olivenbaum, Agapanthus, Feigenbaum, Oleander) können etwa bis November draußen bleiben. Diese Gewächse sind kältere Nächte aus ihrer Heimat gewohnt und halten bis zu minus 5 Grad im Winter aus. Winterharte Pflanzen überwintern im Freien.
Vorbereitung für das Winterquartier: Rückschnitt und Pflege
Vor dem Umzug ins Winterquartier kranke, erfrorene oder beschädigte Triebe entfernen. Kübelpflanzen, die einen hellen, kühlen Überwinterungsplatz erhalten, können im Herbst zurückgeschnitten werden. Bei ungünstigen Überwinterungsbedingungen schneidet man im Herbst nicht so stark zurück, um den Nachtrieb nicht anzuregen, und führt den Rückschnitt erst im Frühjahr durch. Generell senkt ein Rückschnitt vor der Winterruhe den Platzbedarf, außerdem wird die Verdunstung bei Immergrünen verringert. Auch die Gefahr eines Befalls mit Schädlingen ist dann nicht so groß.
Krankheiten und Schädlingsbefall vorbeugen
Zudem alte Blätter und Blüten von der Kübelerde entfernen, damit keine Krankheiten ins Winterquartier geschleppt werden. Schädlinge, die sich eventuell an den Pflanzen befinden, absammeln oder mit dem gesamten Zweig abschneiden. Um Wurzelfäule zu vermeiden, sollten die Pflanzen trocken ins Winterquartier gebracht werden.
Welche Orte eignen sich zur optimalen Überwinterung?
Das ideale Winterquartier ist hell und mäßig warm. Am besten eignet sich ein kleines Gewächshaus oder ein Wintergarten. Bei weniger empfindlichen Pflanzen reichen auch kühle Zimmer, ein kühler Keller, das Treppenhaus oder eine Garage aus. Die Pflanzen dürfen in ihrem Winterquartier nicht zu dicht stehen. Es sollte sparsam gegossen werden, die Pflanzen dürfen aber auf keinen Fall austrocknen. Wichtig ist zudem eine gute Belüftung. Abgefallenes Laub immer aufsammeln, um Pilzbefall zu vermeiden.
Ideale Temperatur abhängig von der Pflanzenart
Für die meisten Pflanzen sind Temperaturen zwischen 5 bis 10 Grad ideal. Bei der Schmucklilie (Agapanthus) ist es extrem wichtig, dass sie unter 10 Grad überwintert, sonst bildet sie möglicherweise im Folgejahr keine Blüten. Gärtnereien, Gartenmärkte und auch Online-Shops geben Auskunft darüber, welche Pflanze welche Temperaturen verträgt.
Sogenannte Geiltriebe entfernen
Stehen Kübelpflanzen in dunklen Winterquartieren, bilden sie oft lange, dünne Triebe. Mithilfe dieser sogenannten Geiltriebe versuchen die Pflanzen mit ihren Blättern, möglichst viel des schwachen Lichts einzufangen. Sie wachsen deshalb sehr schnell, sind dünn und weich. Tipp: Schneiden Sie diese weichen Triebe ab, denn sie werden oft und schnell von Schädlingen befallen.
Winterharte Pflanzen im Kübel schützen
Einige winterharte Pflanzen, die draußen im Kübel überwintern, beispielsweise Ziergräser wie Chinaschilf und Pampasgras sowie Buchsbäume, Hortensien, Funkien, Fetthenne oder Rosen, brauchen bei starken Minusgraden Schutz, weil sie sonst im Topf erfrieren. Mit Bastmatten, Laub oder Tannengrün können die Töpfe auf ökologische Weise geschützt werden. Holz, Styropor oder Keramikfüße unter den Töpfen verhindern ein Erfrieren des Wurzelballens und das Zufrieren des Wasserabzugsloches. Außerdem kann man so vermeiden, dass Tongefäße platzen.
Wichtig ist, dass die Pflanzen möglichst nicht in der Sonne stehen, denn der Wechsel zwischen sehr niedrigen Temperaturen nachts und höheren tagsüber schadet ihnen. Um zu vermeiden, dass wintergrüne Pflanzen über die Blätter zu viel Wasser verdunsten, sollte man sie mit hellem Vlies einhüllen. Der Fachhandel bietet eine große Auswahl an Winterschutz-Artikeln aus unterschiedlichsten Materialien an.
Grundregeln für die Überwinterung von Kübelpflanzen
- Die Überwinterungszeit möglichst kurz halten, das heißt die Pflanzen je nach Wettersituation möglichst früh wieder nach draußen stellen.
- Schadhafte, überschüssige Blätter und Triebe vorsichtig entfernen. Dadurch werden die Pflanzen deutlich kleiner.
- Die Versorgung mit Wasser und Dünger weitestgehend herunterfahren.
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