Kritik der norwegischen Serie „Pörni“ bei Netflix: Der Gegner ist das Leben – Medien

Teenager sind oft schreckliche Menschen und merken es nicht einmal. Pörni (Henriette Steenstrup) hat zwei Töchter, und einmal nennt die jüngere, Sigrid, sie morgens beim Aufwecken ein Pick-Me-Girl, und weil Pörni keine Ahnung hat, was das sein soll, fragt sie ein Zimmer weiter die Ältere, Hanna, die überhaupt keine Lust hat, aufzustehen. Hannas morgendliche Energie ist aber absolut ausreichend, um der Mutter zu erklären, es handele sich erstens um eine Beleidigung, die sie selbst einmal fürchterlich aus der Bahn geworfen habe, bezeichne zweitens eine Person, die allen damit auf die Nerven geht, weil sie ständig beweisen will, wie toll sie ist, und träfe auf Mama, drittens, ganz genau zu. Da steht Pörni nun, morgens um sechs, wird für ihre Mühen beleidigt und soll dazu, wie überhaupt zu allem, gute Miene machen – und das faszinierende an dieser Frau ist, dass sie das fast immer schafft. Pörnis Rolle im Leben ist es, die Probleme anderer zu lösen. Ihre eigenen kommen selten vor, vielleicht mal morgens um vier, wenn sie allein in ihrem Auto in der Garage sitzt.