Konzern als zuverlässig erachtet: Post darf sich mehr Zeit lassen – für viele Deutsche kein Problem


Konzern als zuverlässig erachtet

Post darf sich mehr Zeit lassen – für viele Deutsche kein Problem

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Im kommenden Jahr muss die Post nicht mehr die Mehrzahl der Briefe am Folgetag zustellen. Der Gesetzgeber räumt dem Logistiker mehr Zeit ein. Und die Deutschen nehmen es hin – auch wenn sich 44 Prozent eine etwas weniger kulante Regelung gewünscht hätten.

Die Deutsche Post darf sich ab dem nächsten Jahr mehr Zeit bei Zustellung von Briefen lassen. Und für viele Deutsche ist das kein Grund zum Klagen. Laut einer Umfrage sagen 43 Prozent, dass eine Briefzustellung am dritten Werktag nach Einwurf für sie „akzeptabel“ sei. 12 Prozent würden sogar noch einen Tag mehr warten. 44 Prozent signalisierten indes, dass sie die Sendung schon am zweiten Werktag haben wollen. Ein Grund für die Bereitschaft, durchaus etwas länger auf die Post zu warten, könnte sein, dass sich die Bundesbürger langsam aber sicher zu Brief-Muffeln entwickeln.

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So gab in der Forsa-Erhebung im Auftrag der Post jeder elfte Bundesbürger an, privat in den vergangenen zwölf Monaten keinen einzigen Brief verschickt zu haben. Immerhin 43 Prozent wollen bis zu fünfmal in diesem Zeitraum ein Kuvert verklebt und frankiert haben. Lediglich drei Prozent verschicken nach eigenen Angaben mehr als 50 Briefe im Jahr. Bei den von Privatleuten verschickten Briefsendungen geht es um Geburtstagswünsche oder Weihnachtsgrüße, aber auch um Anträge bei Behörden, Unterlagen für Versicherungen oder Kündigungen von Verträgen.

Für die laut Forsa repräsentative Umfrage wurden vom 26. August bis 5. September in Deutschland 2313 Frauen und Männer ab 18 Jahren online sowie weitere 300 Menschen telefonisch befragt.

Gemäß dem Postreformgesetz müssen ab nächstem Jahr 95 Prozent der Briefe in drei Werktagen beim Empfänger landen. Bislang müssen vier von fünf Schreiben am nächsten Werktag im Kasten liegen. Außerdem ist vorgeschrieben, dass künftig 99 Prozent der Briefe am vierten Werktag beim Empfänger sind.

Die Briefmenge ist seit den 90ern geschrumpft, das Briefgeschäft ist für den Konzern inzwischen eher zum Sorgenkind geworden – die Kosten, die pro eingeworfenem Brief im Schnitt anfallen, sind höher geworden. Deshalb wird das Briefporto aller Voraussicht nach zum 1. Januar angehoben – wie hoch es sein wird, ist bislang nicht entschieden. Das Paketgeschäft zieht hingegen an, weil die Menschen immer mehr im Internet bestellen.

Das Image der Post wurde in der Umfrage ebenfalls abgefragt. 26 Prozent halten den Logistiker für zuverlässig und 51 Prozent für eher zuverlässig. Gut jeder Fünfte hält das Unternehmen indes für eher nicht oder überhaupt nicht zuverlässig. Auch die Sicht auf DHL wurde abgefragt, hier fielen die Zahlen für die Firma etwas besser aus. Der Bonner Konzern nennt sein Briefgeschäft Deutsche Post und sein Paketgeschäft DHL. Die Grenzen verschwimmen aus Verbrauchersicht allerdings, weil mancherorts der Zusteller sowohl Briefe als auch Pakete bringt.

Allein im ersten Halbjahr 2024 sind derweil bei der Aufsichtsbehörde rund 20.000 kritische Wortmeldungen zur Postbranche eingegangen und damit ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Die allermeisten davon richteten sich gegen den Bonner Logistiker.