
Real Madrid hat sich im Viertelfinale der Klub-WM gegen Borussia Dortmund durchgesetzt. Das Spiel war lange einseitig und eher ereignisarm – aber dann folgten irre Schlussminuten.
Ohne groß glänzen zu müssen hat Real Madrid Borussia Dortmund im Viertelfinale der Klub-WM ausgeschaltet. Die Madrilenen gewannen am Samstagabend deutscher Zeit in East Rutherford New Jersey mit 3:2 (2:0) und treffen im Halbfinale auf Paris Saint-Germain, das kurz zuvor die Bayern ausgeschaltet hatte. Die Tore für die Spanier erzielten Gonzalo Garcia (10. Minute) und Fran Garcia (20.), Maximilian Beier verkürzte (90.+3), ehe Mbappé per Traumtor das 3:1 gelang (90.+4). Serhou Guirassy stellte allerdings in der achten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter nochmal auf 2:3.
Der BVB kam eigentlich erst einmal ganz gut ins Spiel, in der 6. Minute erdribbelte sich Karim Adeyemi links im Strafraum ein wenig Platz und flankte in die Mitte auf den Kopf von Julian Brandt, der die Kugel aus vollem Lauf knapp am Tor vorbei setzte. Handgestoppte 60 Sekunden später verpasste auf der anderen Seite Gonzalo Garcia nur knapp eine scharfe Flanke von links.
Dortmund schläft zweimal – zweimal schlägt ein Garcia zu
In der 10. Minute machte er es dann deutlich besser: Arda Güler hatte am Strafraumeck alle Zeit der Welt für eine überlegte Flanke und mitten im Strafraum musste der einlaufende Garcia ohne jegliche Bedrängnis nur den Fuß in die Flugbahn halten, um sein viertes Tor im laufenden Wettbewerb zu erzielen. Flanke und Abschluss waren gut, aber wurden auch durch eine bemerkenswerte Passivität der BVB-Abwehr ermöglicht.
Genau zehn Minuten später schlugen die Königlichen mit ihrer nächsten Chance direkt wieder zu: Diesmal kam eine flache Flanke von Trent Alexander-Arnold von der rechten Seite in den Dortmunder Strafraum geflogen, wieder fehlte den Schwarz-Gelben die richtige Orientierung und wieder vollstreckte ein heranlaufender Garcia humorlos – diesmal war es aber Linksverteidiger Fran, der sich in die Torschützenliste eintrug (20.). Der zweite Treffer zeigte sichtbar Wirkung – die Madrilenen übernahmen die Spielkontrolle und Jude Bellingham hätte mit einem Flachschuss um ein Haar das 3:0 erzielt, als gerade erst 26 Minuten absolviert waren. Dortmund fand nun spielerisch kaum noch statt, Vinicius Jr. rutschte kurz vor der Pause der Ball bei einem durchaus aussichtsreichen Konter über den Schlappen, der Halbzeitstand von 2:0 ging absolut in Ordnung.
Real verwaltet das Spiel – und dann wird es plötzlich völlig wild
In die zweite Halbzeit startete der BVB wieder mit mehr Schwung und tauchte direkt in den ersten Minuten zumindest ansatzweise gefährlich mehrfach im Real-Strafraum auf. Zu echten Torgelegenheiten kam aber keine Mannschaft so wirklich. In der 57. Minute verzog Brandt aus der Distanz und in der 60. hielt Thibaut Courtois einen letztendlich eher harmlosen Flachschuss von Beier.
Mehr passierte lange Zeit nicht, weil die Madrilenen sich auch deutlich zurückgezogen hatten, die meist eher harmlosen Dortmunder Angriffe gut verteidigten und auf Konter lauerten. In der 67. Minute brachte Madrids Trainer Xabi Alonso dann Mbappé, der gemeinsam mit Routinier Luka Modric nochmal etwas mehr Druck ins Angriffsspiel der Königlichen brachte. In der Nachspielzeit hatte Real noch die ein oder andere Chance auf das 3:0, ließ diese aber allesamt liegen.
Dann wurde es turbulent: Beinahe hätten sich die vergebenen Gelegenheiten noch gerächt, denn Beier erzielte vom Strafraumrand nach einem abgeprallten Ball etwas aus dem Nichts das 1:2 (90.+3). Doch die Madrilenen schalteten direkt wieder einen Gang hoch, nach einer Flanke von rechts gelang Mbappé ein wunderschöner Seitfallzieher zum 3:1 (90.+4).
Die Entscheidung? Noch lange nicht, denn im direkten Gegenzug nach dem Anstoß griff Dean Huijsen gegen den durchstartenden Serhou Guirassy zur Notbremse und wurde des Feldes verwiesen. Guirassy verwandelte knüppelhart (90.+8). Und es war noch nicht Schluss: Marcel Sabitzer scheiterte mit einem Volleyschuss nochmal an einer überragenden Parade von Courtois, der seinen Königlichen damit den Einzug ins Halbfinale sicherte.