
Der FC Chelsea hat als zweites Team das Viertelfinale der Klub-WM in den USA erreicht, dabei aber ungewöhnlich lange warten müssen. Die Londoner gewannen 4:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen Benfica Lissabon.
Das Achtelfinale war kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit für knapp zwei Stunden unterbrochen worden. Aufgrund eines drohenden Unwetters über dem nicht überdachten Stadion in Charlotte schickte Schiedsrichter Slavko Vincic die Fußballprofis in der 86. Minute vorzeitig in die Kabinen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Londoner 1:0 (0:0).
Aufgrund der kurzen Restspielzeit war der Unmut bei den Spielern des Premier-League-Klubs groß. Mehrere Profis redeten auf den Unparteiischen ein, blieben bei ihren Versuchen aber erfolglos.
Als die Schlussphase anbrach, hatte sich der Himmel verdunkelt. Begleitet von eindringlichen Durchsagen des Stadionsprechers verließen erst die Spieler den Rasen und schließlich auch die Zuschauer die Ränge. In der Nähe des Stadions drohten Blitzeinschläge, teilte der Weltverband Fifa mit.
Zuvor hatte Kapitän Reece James Chelsea mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 64. Minute in Führung gebracht. Benficas Torhüter Anatoliy Trubin wirkte bei dem Gegentreffer, der von jenseits des linken Strafraumecks fiel, komplett übertölpelt. Offenbar spekulierte der 23-Jährige darauf, dass James flanken statt direkt schießen würde. Der scharf getretene Ball schlug allerdings im kurzen Eck ein. Trubin hechtete vergebens hinterher.
In der Schlussphase strebten die Londoner dem Weiterkommen entgegen, wurden aber kurzerhand vom Schiedsrichterpfiff gestoppt. Die Unterbrechung dauerte 1:57 Stunden. Erst nach knapp zwei Stunden wurden die verbliebenen vier Minuten plus sechsminütiger Nachspielzeit nachgespielt.
Zeit, die den Portugiesen ausreichte, um aus dem Nichts zum Ausgleich zu kommen. Angel Di Maria verwandelte einen Handelfmeter (90.+5) und rettete sein Team in die Verlängerung. Dort waren die Londoner aber nicht mehr zu stoppen. Christopher Nkunku (108.), Pedro Neto (114.) und Kiernan Dewsbury-Hall (117.) machten den kuriosen Sieg perfekt. Zwischen Anpfiff und Abpfiff lagen 4:37 Stunden.
Palmeiras erster Viertelfinalist
Zuvor war Palmeiras aus São Paulo – deutlich schneller – als erster Klub ins Viertelfinale eingezogen. Ex-Bundesliga-Profi Paulinho hatte seine Mannschaft in die nächste Runde geschossen. Der eingewechselte ehemalige Spieler von Bayer 04 Leverkusen erzielte in der Verlängerung (100. Minute) den Treffer zum 1:0 (0:0) im brasilianischen Duell mit Botafogo FR aus Rio de Janeiro.
Paulinho war in der 64. Minute erst in die Partie gekommen in Philadelphia, seit Januar dieses Jahres spielt er für den brasilianischen Meister unter anderem von 2023. 2024 hatte Botafogo den Titel sowie auch die Copa Libertadores gewonnen. Auch in Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen Gustavo Gomez (116.) gelang dem Team aber kein Treffer mehr gegen Palmeiras.