Kfz-Versicherung wechseln und Geld sparen

Ein Autoschlüssel liegt auf Euroscheinen. Es ist ein Dokument zu sehen, auf dem Kfz-Versicherung steht.

AUDIO: Beitragserhöhungen: Für wen Kfz-Versicherungen teurer werden (5 Min)

Stand: 22.10.2025 14:19 Uhr

Die Autoversicherung wird teurer. Ein Wechsel des Anbieters oder Tarifs kann sich deshalb lohnen. Versicherte können meist zum Jahresende kündigen, vorher sollten sie Preise und Leistungen vergleichen.

Ob Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko: Viele Autoversicherungen haben ihre Tarife für das laufende Jahr erhöht und auch 2026 ist mit höheren Prämien zu rechnen. Damit geben die Versicherer die deutlich gestiegenen Ersatzteil- und Werkstatt-Kosten an ihre Kunden weiter. Wer von einer Beitragserhöhung betroffen ist, kann sich nach einem günstigeren Anbieter umsehen. Laut Stiftung Warentest lassen sich oft mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.

Ein Wechsel kann aber auch für Versicherte interessant sein, deren Prämie nicht erhöht wurde. Wer bei seiner Versicherung bleiben möchte, kann häufig ebenfalls sparen: mit einem Tarifwechsel.

Kfz-Versicherung kündigen

Die meisten Verträge gelten jeweils für ein Jahr mit einer einmonatigen Kündigungsfrist zum 31. Dezember. Sie müssen also bis zum 30. November gekündigt werden. Einige Versicherer beginnen das Versicherungsjahr an dem Tag, an dem das Auto angemeldet wurde. War das zum Beispiel am 1. September, kann nur zum 31. August gekündigt werden. Nach einem Schadensfall oder bei einer Beitragserhöhung ohne Änderung der Leistungen haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht.

Viele Angebote, viele Kriterien

Ein Spielzeugauto steht auf Geldscheinen

Wohnort, Alter, Automodell, Jahreskilometer: In die Berechnung des Tarifs fließen viele Kriterien ein.

In dem recht unübersichtlichen Markt mit vielen Anbietern ist es nicht ganz einfach, das passende Angebot zu finden. Längst fließen neben dem Automodell, der Motorleistung und dem Wohnort zahlreiche weitere Kriterien in den Preis ein: etwa das Alter des Fahrers, die jährlich gefahrenen Kilometer, die Mitnutzung des Autos durch die Kinder, die Art des Stellplatzes oder der Verzicht auf die Wahl der Werkstatt im Schadensfall.

Schadenfreiheitsklasse wirkt sich auf Prämie aus

Auch die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus: Wer längere Zeit unfallfrei fährt, wird höher eingestuft und bezahlt weniger. Wer wiederum einen Schaden verursacht hat, wird in der Regel von der Versicherung zurückgestuft und bezahlt mehr. Nach einem Schaden rät die Verbraucherzentrale daher von einem Wechsel ab, weil der neue Anbieter den Unfall meist berücksichtigt.

Vor Abschluss eines Vertrags sollte man die Details genau prüfen, denn manche Anbieter nehmen im Schadensfall extreme Rückstufungen vor. Bei einem Wechsel des Anbieters außerdem unbedingt die SF-Klasse von der bisherigen Versicherung bestätigen lassen. Der Verbraucherzentrale liegen regelmäßig Beschwerden vor, wonach dem neuen Anbieter eine ungünstige Einstufung übermittelt wurde.

Vergleichsportale nicht immer neutral

Kostenlose Vergleichsportale geben einen Überblick und werben damit, die günstigste Versicherung herauszufiltern. Aber nicht alle arbeiten unabhängig und berücksichtigen bei der Suche sämtliche Versicherer, wie etwa günstige Direktversicherer. Einige Anbieter erhalten eine Provision, wenn die Versicherung über ihre Seite abgeschlossen wird. Es ist daher sinnvoll, die Auswertungen mehrerer Portale zu vergleichen und sich direkt beim Versicherer zu informieren.

Unabhängigkeit und den Vergleich nahezu aller Anbieter verspricht die Stiftung Warentest mit ihrem Tarifrechner. Das Freischalten aller Tipps und Ergebnisse kostet 4,90 Euro. Der Bund der Versicherten (BdV) bietet einen kostenlosen Online-Vergleich.

Leistungen der Kfz-Versicherungen vergleichen

Bei der Wahl der Versicherung sollte man nicht nur auf die Kosten schauen, sondern auch die Leistungen prüfen. Einige Beispiele für verzichtbare oder besonders wichtige Leistungen:

  • Eine Insassen-Unfallversicherung ist meist überflüssig, denn Mitfahrende sind über die Haftpflicht des Fahrers geschützt.
  • Die Deckungssumme in der Haftpflicht sollte mindestens 100 Millionen Euro betragen, mindestens 15 Millionen Euro pro geschädigter Person, empfiehlt die Verbraucherzentrale.
  • Die Kaskoversicherung sollte auch Schäden abdecken, die grob fahrlässig verursacht sind, wie überhöhte Geschwindigkeit oder das Bedienen eines Navigationsgerätes während der Fahrt.
  • Bei Wildunfällen sollten auch Schäden durch Nutz- und Haustiere und nicht nur von Haarwild versichert sein.
  • Eine Teilkasko sollte Folgeschäden von Marderbissen absichern, vor allem bei Elektroautos kann ein solcher Schaden sehr teuer werden.
  • Wer ein E-Auto fährt, sollte den Akku mitversichern.

Tarifwechsel: Verhandeln kann sich lohnen

Wer seine Versicherung nicht wechseln möchte, kann versuchen, bessere Konditionen auszuhandeln oder den Tarif zu wechseln. Häufig bieten Versicherungen eine Neuberechnung an, wenn der Kunde nachfragt oder mit Kündigung droht. Hilfreich ist es dabei, günstigere Angebote der Konkurrenz zu nennen und auf bestimmte Umstände hinzuweisen. Wer etwa zuvor auf der Straße geparkt hat, jetzt aber eine Garage nutzt oder nachweisen kann, dass er nur wenige Tausend Kilometer im Jahr fährt, kann mit einem günstigeren Tarif rechnen.

Das Gleiche gilt, wenn der Fahrerkreis klein gehalten wird. Außerdem kann es sich lohnen, den Vertrag auf die sogenannte Werkstattbindung umzustellen, bei der vereinbart wird, im Schadensfall bestimmte Vertragswerkstätten der jeweiligen Versicherung zu nutzen. Weiterer Tipp: Es ist günstiger, die Versicherung jährlich als halb- oder vierteljährlich zu zahlen.

Vollkasko oder Teilkasko: Wann lohnt sich welche Versicherung?

Die Vollkasko ist eine umfassende Versicherung für Schäden am Auto, die alle Leistungen der Teilkasko einschließt. Ist der Wagen schon einige Jahre alt, kann man auf eine teure Vollkaskoversicherung meist verzichten. In der Regel lohnt sie sich für Neuwagen bis zu einem Alter von drei bis fünf Jahren und für sehr teure Autos. Nach dieser Zeit verliert das Auto deutlich an Wert und der Wechsel in die Teilkasko ist sinnvoll.

Kfz-Versicherung bei Fahrzeugwechsel

Wer sein altes Auto verkauft und sich ein neues anschafft, darf den bestehenden Vertrag sofort beenden, denn der Versicherungsschutz bezieht sich immer auf ein bestimmtes Fahrzeug und ist nicht übertragbar. Die Kfz-Versicherung wird mit der Abmeldung bei der Zulassungsstelle beendet. Versicherte müssen für den neuen Wagen eine neue Kfz-Versicherung abschließen – sie können bei ihrem bisherigen Anbieter bleiben oder zu einem neuen Anbieter wechseln.

Nach einem Unfall stehen zwei beschädigte Autos auf der Straße.

Rund 500.000 Versicherte sind von höheren Regionalklassen betroffen. Dadurch könnten sich künftig auch Beiträge erhöhen.

Verkehrsunfall mit zwei Personenkraftwagen.

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Hände mit Handschuhen gießen Frostschutz in eine Öffnung im Motorraum eines Autos

Im Winter wird die Technik des Autos besonders gefordert. Wer seinen Wagen fit macht, kommt gut durch Eis und Schnee.

Symbolbild zum Führerschein-Tausch, alt gegen neu: Ein alter Papierführerschein (r.) wird neben einen neuen Muster EU- Führerschein im Scheckkartenformat gehalten.

Millionen Deutsche müssen ihren Führerschein umtauschen. Der Umtausch erfolgt gestaffelt bis 2033. Wer ist wann dran?

Ein Mann sitzt auf einem Sofa und geht Dokumente durch.

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Ein Mietwagen steht auf dem Parkplatz am Leuchtturm Far del Cap Gros mit der grandiosen Aussicht auf die Hafenbucht von Port de Soller auf Mallorca.

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