
„Der Ruhm hat mich nicht so verändert, wie es Leute
annehmen“, schreibt Kevin Federline im zehnten von 25 Kapiteln seiner
erfreulich schmalen, bislang nur in englischer Sprache vorliegenden Autobiografie You Thought You Knew. An dieser Stelle im
Buch, nach knapp einem Drittel also, fühlt man sich als Leser zu einer
Entscheidung gezwungen: Als was möchte man dessen Autor (Federline hatte
allerdings die Hilfe eines Ghostwriters, Alex Holstein) ab nun begreifen?
Hat er knapp zwei Jahrzehnte nach den Geschehnissen, die
sein heute längst verblichenes Bild in der Öffentlichkeit geprägt haben, auch
gedanklich ausreichend Distanz zu den Dingen entwickelt, um über
seine eigene Rolle darin zu reflektieren? Oder erkennt man in Federline weiter
den Mann, als der er Mitte der Nullerjahre galt? Als ein unbedeutender
amerikanischer Backgroundtänzer, den der damals größte weibliche Popstar der
Welt, Britney Spears, zum Ehemann erwählt hatte – woraus Federline leider die
Berechtigung abzuleiten schien, selbst Popstar werden zu dürfen, eine absurde
Selbstüberschätzung, wie sich rasch erweisen sollte. Knapp zwei Jahre nur, bis
2008, hielt die Ehe zwischen Spears und Federline, aus der aber zwei Kinder
hervorgingen.
