Känguru von Augstein wieder aufgetaucht

Jakob Augstein wollte den Podcast eigentlich schon beenden, aber Nikolaus Blome ließ ihn nicht davonkommen. „Ich sehe hier am Horizont eine hüpfende Bewegung“, sagte er, um den letzten Themenblock einzuleiten. Alle Welt wisse, dass Augstein ein Wallaby „entsprungen“ sei. Er wolle ihm nur eine Frage stellen: „Wie hieß das Tier?“

Augstein stöhnte, auch seine erste, nichtssagende Antwort „Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen“, half ihm nicht weiter. Er gab zu, dass das Wallaby, das seit Tagen Berlin, ja die ganze Republik, in Atem hält, seines ist. Aber er wollte in den letzten Minuten im RTL-Podcast „Augstein & Blome“ dann wenigstens mal ein paar Dinge klar stellen. Zum Beispiel, wie das Känguru ausgebüxt sei: „Dieses Tier ist nicht entlaufen.“

Das Känguru war am vergangenen Wochenende aus einem privaten Gehege in Berlin-Kladow verschwunden. Passanten hatten das Känguru im Südwesten der Stadt gesichtet. Polizisten versuchten vergeblich, das Tier einzufangen – es hüpfte daraufhin in einen Wald. Schnell kursierten Gerüchte, dass es sich bei dem Besitzer des Wallabys um den Sohn des „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein handele.

Eine lustige Geschichte zur Ablenkung

Bestätigen wollte der Verleger und Publizist das niemanden, nicht einmal dem „Spiegel“. Im Podcast erzählte Augstein nun, viele Kollegen hätten eine Stellungnahme von ihm gewollt. Er verstehe das nicht: Gaza, Ukraine, Trump – es gebe doch sehr viel Wichtigeres. Die Leute wollten auch lustige Geschichten zur Ablenkung, habe ihm eine befreundete Journalistin das hohe Interesse an seinem Tier und seiner Person erklärt.

Jemand habe die Tür des Geheges eingetreten, berichtete Augstein, so sei das Tier entkommen. Eigentlich sei das Gehege sicher und auch „wallabywürdig“. Die Tiere seien „ganz bezaubernd“ und einfach zu halten, aber Vandalismus sei ein riesiges Problem. Einen Namen habe das Känguru tatsächlich nicht, weil sie mehrere Wallabys besäßen und man sie nicht auseinanderhalten könne.

Ein nachträglich an den Podcast geschnittener O-Ton meldete am Freitag dann das Happy End: „Unser Wallaby ist wieder da“, sagte Augstein. „Es ist von alleine gekommen, es wollte nach Hause, wir freuen uns sehr.“

Auch der „Tagesspiegel“ berichtete am Freitag unter Berufung auf die Spandauer Bezirksstadträtin Tanja Franzke, dass das Tier wieder aufgetaucht sei. Eine Tierärztin habe festgestellt, dass das Tier gesund sei, sagte die CDU-Politikerin dem Blatt. Laut Franzke hielt sich das Tier offenbar permanent in Kladow auf. Laut dem Bericht entdeckten Mitarbeiter eines Gartenbauunternehmens das Wallaby auf dem Grundstück eines Kundens nur zwei Häuser neben dem Gehege, aus dem es entlaufen war. Das Mini-Känguru wurde demnach am späten Donnerstagnachmittag zu Augstein zurückgebracht.