Julian Hans: „Geburt und Tod sind in Russland die sichersten Einnahmequellen“

Den Krieg könne Putin nicht allein führen, sagt der Journalist Julian Hans. Hier erklärt er, wie der Diktator von einer abgestumpften, ängstlichen Bevölkerung profitiert.

julian-hans-russland-wladimir-putin-ukraine
„Kinder der Gewalt“ von Julian Hans beginnt mit der Geschichte eines russischen Mafiaclans, der über zwei Jahrzehnte mit Justiz und Polizei verschmilzt. Das obige Bild stammt von der Beerdigung des Mafiapaten Wjatscheslaw Iwankow, der im Jahr 2009 Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.
© Konstantin Zavrazhin/​Getty Images

Als
Journalist und Kulturwissenschaftler blickt Julian Hans auf die allgegenwärtige
Gewalt in der russischen Gesellschaft. Er sieht sie als ausgreifendes Prinzip
in der Geschichte und Gegenwart des Landes, als Mittel zur fortwährenden Erniedrigung der Menschen, die sich durch Generationen zieht. In seinem Buch
„Kinder der Gewalt“ (Verlag C. H. Beck) untersucht Hans Kriminalfälle,
die tiefere Einsichten in Geschichte und Kultur Russlands eröffnen.

ZEIT
ONLINE:
Julian Hans, Sie porträtieren die russische Gesellschaft durch die
Beschäftigung mit spektakulären Kriminalfällen und alltäglicher Gewalt. Warum dieser
Zugang?