
Schwäbischer Kartoffelsalat ist unantastbar? Dachte ich auch. Aber probier mal diesen japanischen Kartoffelsalat mit Mayo, Gurke und veganem Schinken – wir sprechen danach noch mal.
Achtung, hier kommt eine steile These, aber es könnte tatsächlich sein, dass nicht wir Deutschen den besten Kartoffelsalat der Welt machen, sondern … die Japaner?
Ja, in Japan gibt’s Kartoffelsalat – häufig wird er als Beilage in Izakayas, den gemütlichen japanischen Kneipen, in denen es neben Bier und Sake auch kleine, meist deftige Gerichte gibt, serviert. Und ja, auch ich bin beim ersten Bissen ein kleines bisschen vom Glauben abgefallen. Ich liebe meinen schwäbischen Kartoffelsalat, angemacht mit Brühe und viel Essig, und halte Mayo in der Salatschüssel eigentlich schon fast für eine Art von Frevel.
Aber gut, die Japaner „dürfen“ kulinarisch für mich ohnehin ziemlich viel – es kam einfach schon zu viel gutes Essen aus Nippon, welches beim ersten Hinschauen möglicherweise leichtes Stirnrunzeln auslöst. Und ich muss es jetzt einfach zugeben: Japanischer Kartoffelsalat, Poteto Sarada, aus zerdrückten (!) Kartoffeln, Mais, Gurke und veganem Schinken (oha!), angemacht mit Mayo … ja, finde ich jetzt auf jeden Fall genauso lecker wie den geliebten schwäbischen Klassiker. Trotz, oder vielleicht eher doch gerade wegen der Mayo?
Die Zutaten für unseren veganen japanischen Kartoffelsalat
- Kartoffeln: Für einen „ordentlichen deutschen“ Kartoffelsalat sind festkochende Sorten üblich. Für japanischen Kartoffelsalat werden dagegen mehligkochende verwendet, die leichter zu zerdrücken sind. Für etwas mehr Biss haben wir vorwiegend festkochende genommen und wandeln damit zwischen zwei Kartoffelsalatwelten.
- Gemüse: Ganz typisch sind Mais (nehmen wir einfach aus der Dose), Gurke und kurz blanchierte Karotten. Außerdem kommen Frühlingszwiebeln statt herkömmlicher gelber Zwiebel mit ins Spiel.
- Tofu: Ins Original kommt ein zerdrücktes Ei und sorgt für Cremigkeit und Geschmack. Das ersetzen wir durch etwas Tofu und eine Prise Kala Namak.
- Veganer Schinken: In Poteto Sarada kommt meist in Scheiben geschnittener Kochschinken. Mittlerweile gibt’s richtig gute vegane Alternativen – nimm einfach die, die dir am besten schmeckt.
- Reisessig: Reisessig ist vergleichsweise mild, da er nur etwa 3–4 % Essigsäure enthält. Als Ersatz kannst du aber auch einen mild schmeckenden hellen Balsamico verwenden – dann eventuell einfach etwas weniger.
- Mayonnaise: Mit der Kewpie-Mayo hat sich Japan quasi einen mayonnaisigen Legendenstatus erschaffen. Die laut Hardcore-Fans regelrecht „süchtig machende“ Mayo gibt es zwar mittlerweile auch vegan – allerdings ist sie schwer zu bekommen und auch recht teuer. Das Geheimnis um die Kewpie-Mayo ist im Endeffekt aber gar nicht so geheim: Sie wird einfach mit etwas Glutamat für ordentlich Umami verfeinert … und das können wir auch mit jeder selbst gemachten oder handelsüblichen veganen Mayo.
Tipps für unseren veganen Poteto Sarada
- Die Kartoffeln direkt nach dem Kochen mit dem Essig würzen, damit sie den Geschmack besser aufnehmen.
- Während die Kartoffeln kochen, kannst du das Gemüse vorbereiten. Die Gurkenscheiben salzen. Nach ein paar Minuten kann die überschüssige Feuchtigkeit ausgedrückt werden, die den Kartoffelsalat wässrig machen würde.
- Karotten und Tofu blanchierst du am besten kurz – das geht auch zusammen im Topf. Das sorgt für eine angenehm zarte, aber nicht matschige Konsistenz im Salat.
- Wie jeder Kartoffelsalat hält sich auch die japanische Variante gut für einige Tage im Kühlschrank und wird da eigentlich nur noch besser. Perfekt also, um ihn für den nächsten Grillabend vorzubereiten oder fürs Meal Prepping.
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Kartoffeln schälen, in grobe Stücke schneiden. In einen Topf mit kaltem Wasser geben, 1 TL Salz dazu und zum Kochen bringen. Etwa 15 Minuten bei mittlerer bis hoher Hitze weich kochen.
500 g Kartoffeln, 1 ¼ TL Salz
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Inzwischen die Gurke in feine Scheiben hobeln, mit dem restlichen ¼ TL Salz mischen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Danach das Wasser gut ausdrücken.
½ Salatgurke, 1 ¼ TL Salz
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Karotte in dünne Scheiben, Tofu in kleine Würfel schneiden. Beides für 2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren, anschließend in kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen.
1 Karotte, 50 g Tofu
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Gekochte Kartoffeln abgießen, zurück in den Topf geben, kurz ausdampfen lassen und grob zerstampfen. Mit Reisessig und schwarzem Pfeffer würzen.
3 EL Reisessig, ½ TL schwarzer Pfeffer
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Veganen Schinken in feine Streifen, Frühlingszwiebelgrün in dünne Ringe schneiden. Zusammen mit Karotten, Tofu, Gurke und Mais unter die Kartoffeln heben.
3-4 Scheiben veganer Schinken, 1 Frühlingszwiebel, 50 g Mais
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Etwa die Hälfte der veganen Mayo unterheben, die restliche nach Bedarf löffelweise zugeben. Mit Kala Namak für eine leichte Ei-Note abschmecken.
6 EL vegane Mayonnaise, ¼ TL Kala Namak
Die vegane Mayo kannst du mit einer Prise Glutamat verfeinern, für ein noch authentischeres „Kewpie-Aroma“.
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