
Gut Ding will Weile haben, das gilt auch in der Politik. Und ruhig über die 100-Tage-Grenze hinaus, in der die ersten Zwischenzeugnisse für eine Regierung verteilt werden. Aber dass es bis Anfang Dezember gedauert hat, 275 Tage nach seiner Angelobung, bis Sepp Schellhorn sein Maßnahmenpaket präsentiert, das kann man schon bequem nennen.
Ausgerechnet Schellhorn, dem es in der Opposition nie schnell genug, nie radikal genug gehen konnte. Als Staatssekretär für Entbürokratisierung und Deregulierung sollte der einstige „Wut-Wirt“ Österreichs Bürokratie weichklopfen. Und dann das: 113 lauwarme Vorschläge, die meisten gleich wieder vergessen nach einer Pressekonferenz, in der nicht einmal Schellhorn selbst Begeisterung für sein Projekt versprühen mochte.
