
Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat den israelischen Angriff auf den Iran verteidigt. „Sie haben uns gesagt, dass das aus ihrer Sicht notwendig ist“, sagte Wadephul bei der Langen Nacht der ZEIT in Hamburg. „Und das müssen wir so akzeptieren.“
Dem Staat Israel sei man „in besonderer Weise verpflichtet“. Das Land sei in der Vergangenheit „in einer Art und Weise attackiert worden“, dass es ernsthaften Grund dafür habe, auch Maßnahmen zu ergreifen. „Dann ist unser Platz im Zweifel an der Seite Israels“, sagte der Außenminister. Das habe Kanzler Friedrich Merz (CDU) mit seiner Äußerung, Israel erledige im Iran die „Drecksarbeit“, zum Ausdruck gebracht.
Mitte Juni attackierte Israel den Iran, unter den Zielen waren mehrere nukleare Anlagen. Kurz darauf griffen auch die USA in den Krieg ein und bombardierten mehrere Atomanlagen im Iran.
„Wir haben schon viel zu viele Atomwaffen auf dieser Welt.“
Zudem kam Wadephul auf die Gefahr durch Nuklearwaffen zu sprechen. „Wir haben schon viel zu viele Atomwaffen auf dieser Welt.“ Irgendwann sollten „es auch wieder weniger werden“, sagte der Außenminister weiter. Das klinge zwar aktuell „besonders naiv und unrealistisch“, doch sinke die Hemmschwelle, solche Waffen einzusetzen, wenn immer mehr Staaten Nuklearwaffen besäßen.
Seit Anfang Mai ist Wadephul Außenminister im schwarz-roten Kabinett von Kanzler Friedrich Merz (CDU) – eine Besonderheit, seit den 1960er Jahren hatte kein CDU-Politiker mehr das Auswärtige Amt geleitet. Zuvor war Wadephul mehrere Jahre stellvertretender Fraktionschef der Union im Bundestag. Für die CDU-Fraktion im Landtag Schleswig-Holsteins hatte er zudem von 2005 bis 2009 den Vorsitz inne.
Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.