
Isaiah Hartenstein gewinnt als zweiter deutscher Basketballer nach Dirk Nowitzki den NBA-Titel. Sein Team, die Oklahoma City Thunder, setzte sich im entscheidenden Spiel sieben gegen die Indiana Pacers durch und entschied die NBA-Finalserie für sich.
Oklahoma City gewann in eigener Halle mit 103:91 gegen den Herausforderer aus dem Osten. Der Favorit aus Oklahoma City, das beste Team der regulären Saison, nutzte damit den Heimvorteil im siebten Spiel, um die Meisterschaft einzufahren.
In der NBA war es erst das 20. Mal, dass es in einer Final-Serie sieben Spiele zur Entscheidung brauchte. Zuletzt war das 2016 der Fall, als die Cleveland Cavaliers um LeBron James gegen die Golden State Warriors gewannen. 16-mal setzte sich dabei am Ende das Heimteam durch – wie auch diesmal „OKC“, das sich zuvor bereits im Conference-Halbfinale gegen Denver im siebten Spiel zuhause durchgesetzt hatte.
Erster NBA-Titel für die Stadt Oklahoma City
Für die Thunder ist es der erste NBA-Titel seit 1979, damals residierte die Franchise noch in Seattle unter dem Namen Supersonics. Für die Stadt Oklahoma City ist es der erste Titel in eine der großen US-Profiligen überhaupt. Die Indiana Pacers, die erstmals nach 25 Jahren wieder die Finals erreicht hatten, müssen dagegen weiter auf ihren ersten NBA-Titel warten.
Hartenstein erster deutscher NBA-Champion nach Nowitzki
Center Isaiah Hartenstein, der nach Spielende mit Meister-Käppi und seinem kleinen Sohn auf den Arm feierte, krönte sich damit gleich bei seiner ersten Finalteilnahme zum NBA-Champion. Er ist damit erst der zweite deutsche Basketballer nach Dirk Nowitzki, der den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt gewinnt.
Hartenstein war im vergangenen Sommer von den New York Knicks nach Oklahoma City gekommen, wo er in seinem siebten NBA-Jahr endgültig den Durchbruch schaffte und zu einem der begehrtesten Spieler auf der Center-Position wurde. Bei den Thunder bekam er einen Monstervertrag über 87 Millionen Dollar für drei Jahre und den Platz in der Startformation.
Hartenstein stellte auch bei „OKC“ in der Meister-Saison seinen großen Wert unter Beweis, mit seiner Spielübersicht, Physis und Präsenz unterm Korb. Mit 11,2 Punkten und 10,7 Rebounds pro Spiel kam er auf die besten Werte seiner Karriere, er fügte sich perfekt ein in die starke Team-Verteidigung der Thunder, die die beste Defensive der Liga stellten, der Grundstein für den Gewinn des NBA-Titels.
Frühes Aus für Pacers-Anführer Haliburton
Die Pacers mussten in einem echten Meisterschafts-Finale schon im ersten Viertel eine herbe Schwächung hinnehmen: Ihr bereits angeschlagen ins Spiel gegangene Anführer Tyrese Haliburton musste verletzt vom Feld, nach ersten Medienberichten zog er sich eine Achillessehnenverletzung zu.
Ohne Haliburton hatten die Pacers, die bei ihrem Playoff-Run bis in die Finals einige unglaubliche Comebacks hingelegt hatten, den entschlossen auftretenden Gastgegern am Ende nicht genug entgegenzusetzen. Auch weil Shai Gilgeous-Alexander, in Spiel sechs noch von der Pacers-Verteidigung kaltgestellt, im alles entscheidenden siebten Spiel die Verantwortung übernahm: Mit 29 Punkten war er bester Werfer des Spiels, aber er glänzte auch als Vorbereiter (12 Assists): Mit seinen Attacken eröffnete er seinen Mitspielern viele gute Wurfchancen. Chet Holmgren, der zweite „Big Man“ neben Harteinstein, kam auf 18 Punkte und 8 Rebounds.
Bis zur Halbzeit konnten die Pacers die Partie noch ausgeglichen halten, gingen sogar mit einer knappen Führung (48:47) in die Katakomben. Doch im dritten Viertel drehten die Thunder auf, angefeuert von ihrer gewohnt lautstarken Arena, und legten einen 19:2-Lauf hin, es war die Vorentscheidung in diesem Spiel.
Gilgeous-Alexander auch Finals-MVP
Gilgeous-Alexander, bereits der wertvollste Spieler der regulären Saison, wurde nach Spielende auch als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Der Kanadier war neben dem MVP-Titel in seinem Meister-Jahr auch der beste Scorer der Saison, dies hatten vor ihm nur Shaquille O’Neal, Michael Jordan and Kareem Abdul-Jabbar geschafft.