
Iris Berben (75) steht bereits seit den Sechzigern vor der Kamera. Die Schauspielerin konnte in zahlreichen Filmen und Serien glänzen und macht bis heute mit ihrem strahlenden Aussehen von sich reden. Doch als Frau in der Unterhaltungsindustrie musste sich Berben auch oftmals gegen lästige Vorurteile wehren. Nun spricht sie ganz offen über den Druck in ihrer Branche – und verrät, welches Kompliment sie vehement ablehnt.
Iris Berben wehrt sich gegen Berichterstattung: „War nicht mutig“
In einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ kommt Iris Berben auf die Anfänge ihrer Karriere zu sprechen: „Auch ich wurde als Schauspielerin lange auf mein Aussehen reduziert. Aber ich habe früh angefangen, mich aus diesen Rollenklischees herauszukämpfen. Das fing schon bei ‚Sketchup‘ an, dass ich oft dachte, das ist eine fantastische Gelegenheit, nicht auf Äußeres festgelegt zu werden.“
Iris Berben erzählt auch von einem Kompliment, das sie eher mit kritischen Augen sieht: „Als ich 2018 ‚Die Protokollantin‘ spielte, eine unscheinbare Frau, die in einem Morddezernat die Verhöre protokolliert, hieß es in der Presse, es sei mutig von mir, mich so ‚alt‘ zu zeigen. Das war nicht mutig. Das war einfach ungeschminkt und ich war nicht unterstützend ausgeleuchtet.“

© dpa/Alexander Fischerkoesen
von dpa/Alexander Fischerkoesen
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Iris Berben über das Älterwerden: „Karriere so gut wie vorbei“
Mittlerweile gebe es viel mehr Entfaltungschancen für Frauen auf der Leinwand, das findet auch Iris Berben. Die Schauspielerin erzählt im Interview: „Dabei ist es noch nicht lange her, da war 40 für Schauspielerinnen eine traurige Zahl. Ab diesem Alter war deine Karriere so gut wie vorbei, zumindest im Fernsehen und im Kino.“
Das Rollenangebot fiel früher sehr dürftig aus, so Berben: „Vielleicht hattest du Glück und bekamst noch die Rolle der komischen Großmutter oder spieltest die Frau von… Als gäbe es von Frauen jenseits der 40 keine eigenen Geschichten, die es sich lohnten, erzählt zu werden.“ Mittlerweile sei das besser geworden – jedoch bedauere die 75-Jährige, dass Frauen noch immer weniger verdienen als ihre männlichen Co-Stars.