
In der Nacht zum Samstag haben Israel und der Iran einander weiter mit Luftangriffen überzogen. In Tel Aviv und Jerusalem heulten kurz vor Tagesanbruch die Luftschutzsirenen. Die Einwohner eilten in die Schutzräume. Nach iranischen Angaben kam es auch im Iran erneut zu heftigem Beschuss, auch in mehreren Metropolen. Im Zentrum Teherans waren in der Nacht erneut stundenlang Explosionen und das Grollen der Flugabwehr zu hören.
Israel hatte am Freitagmorgen damit begonnen, militärische Ziele im Iran anzugreifen, darunter das iranische Atomprogramm, Militäranlagen sowie ranghohe Militärs und Atomwissenschaftler. Bei den Angriffen wurde eine Reihe ranghoher Militärs getötet. Israel begründete seinen „Präventivschlag“ gegen den Iran mit dem weit fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm.
Alle Entwicklungen der kriegerischen Auseinandersetzung:
09:40 Uhr – Iran verkündet Tod zwei weiterer Generäle
Der Iran hat den Tod zwei weiterer Generäle bekannt gemacht. Die Offiziere Gholamresa Mehrabi und Mehdi Rabani, zwei führende Mitglieder des Generalstabs der Streitkräfte, seien bei den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk. Mehrabi arbeitete demnach als stellvertretender Chef der Geheimdienstabteilung im Generalstab, Rabani war stellvertretender Operationschef. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Todesopfer unter den Generälen auf insgesamt acht.
09:31 Uhr – Irans Außenministerium nennt Atomgespräche „sinnlos“
Irans Regierung sieht nach dem israelischen Großangriff keinen Sinn mehr in den Atomverhandlungen mit den USA. Man könne nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und zugleich Israel gestatten, die territoriale Integrität Irans zu verletzen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit Blick auf die USA. Es sei stets Israels Wunsch gewesen, den Westen in Schwierigkeiten zu bringen, sagte Baghai weiter. „Und es scheint, dass es diesmal wieder erfolgreich war, den diplomatischen Prozess zu beeinflussen.“
08:24 Uhr – Experte: Israel wollte Deal zwischen USA und Iran verhindern
Ein angesehener iranischer Experte wertet den israelischen Großangriff auch als Versuch, die Atomverhandlungen zwischen Washington und Teheran gezielt zu torpedieren. „Einer der Hauptgründe für den israelischen Angriff auf den Iran war gerade die Verhinderung einer möglichen Einigung zwischen dem Iran und den USA“, schrieb der regierungskritische Analyst Sadegh Sibakalam auf X. All jene, die den Sturz der Islamischen Republik wollen, seien immer besorgt gewesen über die Möglichkeit einer Einigung zwischen Iran und Amerika. Seit rund zwei Monaten verhandelten Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm – zuletzt jedoch ohne Fortschritte. Für Sonntag war eigentlich eine neue Gesprächsrunde angesetzt.
08:16 Uhr – Israel: Dutzende Ziele in der Nacht angegriffen
Darunter seien Infrastrukturen für Boden-Luft-Raketen gewesen, teilte das Militär mit. Dadurch sollte die Luftabwehr in der Umgebung von Teheran beschädigt werden, um der israelischen Luftwaffe dort freie Hand zu gewähren.
Nach den Worten des Chefs der Luftwaffe hat die Armee erstmals seit Beginn des Krieges Verteidigungsanlagen in der Gegend rund um die iranische Hauptstadt angegriffen – und damit mehr als 1.500 Kilometer vom israelischen Territorium entfernt.
08:05 Uhr – Rettungsdienst: Zwei Tote in Israel bei Angriff auf Wohngebiet
Bei einem iranischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in der israelischen Küstenebene sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes zwei Menschen getötet worden. Eine Frau und ein Mann seien gestorben, erklärte der Rettungsdienst. Weitere 19 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.
08:04 Uhr – Iran: Flughafen in Teheran Ziel israelischer Angriffe
In der iranischen Hauptstadt ist einer der beiden Flughäfen Ziel israelischer Angriffe geworden. Auf dem militärischen Teil des Flughafens Mehrabad nahe Terminal 4 kam es in der Nacht zu Explosionen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Ein Hangar für Kampfjets sei getroffen worden. Der Flugverkehr ist unterdessen weiter gesperrt.
Die Nachrichtenagentur wies Berichte zurück, wonach die Landebahnen des Flughafens getroffen worden seien. Mehrabad liegt im Herzen der Millionenmetropole mit über 15 Millionen Einwohnern. Er wird vor allem für Inlandsflüge genutzt und dient als Basis der Regierungsflotte. Der internationale Flughafen befindet sich rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt.
07:52 Uhr – Iran: Drohnen in Grenznähe abgeschossen
Irans Militär hat Berichten staatlicher Medien zufolge Drohnen in Grenznähe abgeschossen. Der staatliche Rundfunk verortete den Vorfall im Nordwesten unweit der Grenze zu Aserbaidschan und der Türkei. Unabhängig überprüfen lassen sich die Berichte nicht.
06:46 Uhr – Schah-Sohn Resa Pahlavi fordert Iraner zu Bruch mit Islamischer Republik auf
Nach Israels Angriff auf Atomanlagen und militärische Ziele im Iran hat der Sohn des früheren Schahs und iranische Exil-Oppositionelle Resa Pahlavi die Menschen in seiner Heimat zu einem Bruch mit der Islamischen Republik aufgefordert. Er habe „dem Militär, der Polizei und den Sicherheitskräften gesagt: Brecht mit dem Regime. Haltet den Eid eines jeden ehrenhaften Soldaten ein. Schließt euch dem Volk an“, erklärte Pahlavi, der Sohn des 1979 gestürzten Schahs und einer der führenden iranischen Oppositionellen im Ausland, am Freitag.
Angesichts der offensichtlichen Schwächung der iranischen Führung erklärte Pahlavi mit Blick auf die iranische Führung: „Sie könnte stürzen. Wie ich meinen Landsleuten gesagt habe: Der Iran gehört euch und ihr müsst ihn zurückerobern. Ich bin bei euch. Bleibt stark und wir werden siegen.“
Der Schah-Sohn strebt nach eigenen Angaben nicht unbedingt die Wiederherstellung der Monarchie im Iran an. Vielmehr wolle er seinen Namen nutzen, um die säkulare Demokratiebewegung in seiner Heimat zu unterstützen.
05:55 Uhr – Rettungsdienst: Zwei Tote in Israel
Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurden durch die Angriffe des Iran auf Israel in der Nacht zu Samstag zwei Menschen getötet. Eine Frau im Alter von etwa 60 Jahren und ein Mann im Alter von etwa 45 Jahren seien in einem Wohngebiet gestorben. 19 weitere seien verletzt worden.
05:01 Uhr – Iran: Dialog mit den USA sinnlos
Die für Sonntag geplanten Gespräche zwischen dem Iran und den USA in Oman sind laut einem Sprecher des iranischen Außenministeriums nun „sinnlos.“ „Die andere Seite (die USA) hat in einer Weise gehandelt, die den Dialog sinnlos macht“, sagte der Sprecher. „Man kann nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und gleichzeitig die Arbeit aufteilen, indem man dem zionistischen Regime (Israel) erlaubt, das iranische Territorium anzugreifen.“ Teheran hatte mit der Trump-Regierung über ein Abkommen zur Eindämmung seines Atomprogramms verhandelt, das ein 2018 von Trump aufgekündigtes Abkommen ersetzen sollte. Die iranische Regierung hatte das jüngste Angebot der USA bereits abgelehnt.
04:14 Uhr – Xinhua: China verurteilt „Israels Verletzungen der Souveränität des Iran“
Nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua verurteilt China „Israels Verletzungen der Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität des Iran“ und fordert Israel nachdrücklich auf, alle riskanten militärischen Aktionen unverzüglich einzustellen. Dies berichtet Xinhua unter Berufung auf Chinas UN-Botschafter Fu Cong. China lehne eine Ausweitung der Konflikte ab und sei zutiefst besorgt über die möglichen Folgen der israelischen Aktionen, sagte Fu demnach.
04:09 Uhr – Armee: Iran feuert erneut Raketen auf Israel – Luftschutzalarm in mehreren Regionen
Der Iran hat nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Vor Kurzem sei in mehreren Regionen des Landes Luftschutzalarm ausgelöst worden, „nachdem Raketen aus dem Iran in Richtung des Staates Israel identifiziert worden waren“, teilte die israelische Armee am Samstag um 04.40 Uhr (Ortszeit, 03.40 Uhr MESZ) im Onlinedienst Telegram mit. Die Luftwaffe sei „im Einsatz, um die Bedrohung abzufangen und gegebenenfalls zu beseitigen“, die Menschen seien aufgerufen worden, Schutzräume aufzusuchen.
03:11 Uhr – Nahost-Experte: Gefahr eines ausgewachsenen Flächenbrands akut wie nie
Der Krieg zwischen dem Iran und Israel hat nach Ansicht eines Experten schon jetzt historische Ausmaße erreicht und den Nahen Osten in eine beispiellose Eskalationsspirale gestürzt. „Noch nie war die Region so nah an einem ausgewachsenen Flächenbrand wie jetzt“, sagte Ali Vaez, Leiter der Iran-Abteilung beim Thinktank International Crisis Group, dem arabischen Sender Al-Dschasira.
Zwar sei unklar, wie viele Waffen und Verteidigungssysteme ihres Erzfeindes die Israelis zerstört hätten, sagte Vaez. Der Iran verfüge aber definitiv weiterhin über Angriffspotenzial – und habe aber nicht nur eines der am weitesten entwickelten und umfangreichsten Arsenale von Marschflugkörpern im Nahen Osten, sondern auch starke Verbündete in der Region wie die Huthi-Miliz im Jemen. Auch die palästinensische Terrororganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon werden maßgeblich von Teheran unterstützt.
„Wenn das so weitergeht, kann es also sehr schnell sehr hässlich werden“, warnte Vaez. Israels Großangriff habe dem iranischen Machtapparat einen schweren Schlag versetzt, „aber das heißt nicht, dass es die Art von Lähmung oder Implosion des Regimes bedeutet, die sich Israel erhofft“. Falls die Opferzahlen weiter steigen und auch in Israel lebende Amerikaner getötet werden sollten, werde es zudem „sehr schwierig“ für die US-Regierung sein, sich nicht stärker in den militärischen Konflikt einzuschalten.
03:05 Uhr – Israelische Geschosse treffen laut iranischen Medien Flughafen in Teheran
Nach Angaben der iranischen halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasmin sind in der Hauptstadt Teheran Explosionen zu hören. Die Nachrichtenagentur Fars berichtet, zwei Geschosse hätten den Flughafen Mehrabad in Teheran getroffen. Andere iranische Medien berichten von Flammen in der Gegend des Flughafens. Der Flughafen liegt in der Nähe wichtiger iranischer Führungszentren und beherbergt einen Luftwaffenstützpunkt mit Kampfflugzeugen und Transportflugzeugen.
02:57 Uhr – Sirenen heulen in Israel – Militär meldet erneuten Raketenangriff des Iran
In Tel Aviv und Jerusalem heulen in der Nacht zum Samstag die Luftschutzsirenen. Die Einwohner eilen in die Schutzräume. Das israelische Militär teilt mit, die Luftabwehr sei gegen iranische Raketen im Einsatz. „In der letzten Stunde wurden Dutzende Raketen aus dem Iran auf den Staat Israel abgefeuert, von denen einige abgefangen wurden“. Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Israelische Medien berichten, mutmaßlich sei eine Rakete in Tel Aviv eingeschlagen. Ein Reuters-Zeuge berichtet, er habe eine laute Explosion in Jerusalem gehört.
01:44 Uhr – Israels UN-Botschafter Danon: Israel hat gegenüber dem Iran Geduld gezeigt
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon sagt vor dem UN-Sicherheitsrat, die israelischen Luftangriffe auf Ziele im Iran seien ein „Akt der Selbstverteidigung“. Der Iran habe Kriegsvorbereitungen getroffen. Israel habe trotz der wachsenden Risiken Geduld gezeigt. „Wir haben darauf gewartet, dass die Diplomatie funktioniert. Wir haben zugesehen, wie sich die Verhandlungen hinzogen, während der Iran falsche Zugeständnisse machte oder die grundlegendsten Bedingungen ablehnte“, erklärte. Geheimdienstinformationen hätten bestätigt, dass der Iran innerhalb weniger Tage genug spaltbares Material für mehrere Bomben hätte produzieren können.
01:32 Uhr – Außenhandelspräsident Jandura: Eskalation im Nahen Osten gefährdet Lieferketten
Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Dirk Jandura, warnt laut einem Medienbericht vor weitreichenden Folgen der Eskalation zwischen Israel und Iran für die Weltwirtschaft. „Wir sehen bereits die Auswirkungen des Konflikts auf den Ölpreis, der ansteigt“, sagte Jandura den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Ein großer Teil der Öllieferungen laufe über die Straße von Hormus. Sollte der Iran den Druck auf die internationale Staatengemeinschaft erhöhen wollen, könne er diese blockieren. „Das hätte sofort Auswirkungen auf die westlichen Industrienationen.“ Auch Einschränkungen beim Flugverkehr verschärften die Unsicherheiten in den internationalen Lieferketten.
01:00 Uhr – Armin Laschet hält Angriff Israels auf Iran für gerechtfertigt
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, der CDU-Politiker Armin Laschet, hat Verständnis geäußert für den Angriff Israels aus iranische Atomanlagen. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Laschet: „Die Lage ist seit Wochen extrem angespannt. Die Internationale Atomenergiebehörde hat jetzt in dieser Woche erstmals festgestellt, dass Iran gegen alle internationalen Verpflichtungen verstoßen hat und kurz vor der Atombombe steht. Israel hat das zu Recht als existenzielle Bedrohung gewertet. Und wenn man die Geschichte und die Sicherheitslage Israels kennt, dann ist das sehr berechtigt.“ Laschet forderte den Iran zum Einlenken auf. „Das iranische Terrorsystem, das die ganze Region destabilisiert, muss jetzt endlich einlenken und zu seinen Verpflichtungen aus dem Atomabkommen zurückkehren. In den Verhandlungen in Oman in den nächsten Tagen ist das möglich.“
00:43 Uhr – Von der Leyen spricht mit Israels Präsident Isaak Herzog
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach eigenen Angaben mit dem israelischen Präsidenten Isaak Herzog über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen und alle Seiten zu größter Zurückhaltung aufgefordert. „Ich habe das Recht Israels auf Selbstverteidigung und den Schutz seiner Bevölkerung bekräftigt“, erklärt von der Leyen auf der Online-Plattform X. „Die Wahrung der regionalen Stabilität ist absolut notwendig.“ Diplomatische Bemühungen seien entscheidend, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
00:30 Uhr – Erneute Angriffswelle des Iran gegen Israel
Israel wird nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen beschossen. Die Luftwaffe sei im Einsatz, um die Raketen abzufangen und gegebenenfalls anzugreifen, um die Bedrohung zu beseitigen, teilte die Armee auf Telegram mit. In mehreren Gebieten des jüdischen Staates heulten erneut die Warnsirenen. Zuvor hatte es bereits zwei weitere Angriffswellen des Irans gegeben. Laut örtlichen Medien wurden mindestens 63 Menschen in Israel verletzt.
00:07 Uhr – Staatsmedien: Iranischer Luftraum bleibt bis Samstag geschlossen
Der iranische Luftraum bleibt wegen des israelischen Großangriffs vorerst geschlossen. Die Luftfahrtbehörde habe verkündet, dass die Maßnahme bis Samstag gelte, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am späten Freitagabend. Der Iran hatte seinen Luftraum nach dem Beginn der israelischen Angriffe am früheren Morgen gesperrt.
00:00 Uhr – Angriffe auf den Iran: Klein sieht erhöhte Bedrohungslage für Juden
Nach dem israelischen Militärangriff auf den Iran warnt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, vor einer gesteigerten Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland. „Durch die Eskalation der Spannungen zwischen Israel und Iran müssen wir leider davon ausgehen, dass hierzulande die Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen erheblich steigt“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstag) in Düsseldorf.
Die Vergangenheit habe gezeigt, „dass immer, wenn im Nahen Osten die Spannungen zunehmen, ein Mechanismus in Gang gesetzt wird, wodurch die jüdische Bevölkerung in Deutschland in Kollektivhaft genommen und für israelisches Regierungshandeln verantwortlich gemacht wird“, sagte Klein. Daher begrüße er es sehr, dass die Bundesregierung bereits gehandelt habe und das Sicherheitskabinett einen verstärkten Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland beschlossen habe. Besonders kleinere Gemeinden im ländlichen Raum sowie Ziele wie etwa jüdische Kindertagesstätten seien verstärkt auf Unterstützung angewiesen, was ihre Sicherheit angehe.
Freitag, 13. Juni
23:25 Uhr – US-Regierungsvertreter: USA helfen Israel bei Abwehr iranischer Raketen
Die USA unterstützen Israel nach Angaben aus Washington bei der Abwehr von Raketenangriffen aus dem Iran. „Ich kann bestätigen, dass die USA beim Abschuss von Raketen, die auf Israel abgefeuert wurden, Hilfe leisten“, sagte ein Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Weitere Angabe zum Ausmaß der US-Unterstützung machte er nicht.
23:20 Uhr – Explosionen in Irans Hauptstadt Teheran – Himmel rot erleuchtet
In Irans Hauptstadt hat es in der Nacht zu Samstag mehrere Explosionen gegeben. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, war der Himmel über Teheran rot erleuchtet. Die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete, dass die Luftabwehrsysteme über Teheran „vor wenigen Minuten wieder aktiviert“ worden seien, um israelische Luftangriffe abzuwehren.
22:22 Uhr – IAEA-Chef: Oberirdische Uran-Anreicherungsanlage in Natans zerstört
Der Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Atomanlagen in Isfahan und Fordo angegriffen worden sind. Bislang verfüge die IAEA aber nicht über mehr Informationen als die, die besagten, dass es militärische Aktivitäten rund um diese Einrichtungen gegeben habe, sagte der IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Über Schäden gebe es noch keine Kenntnisse.
Bisher waren laut IAEA nur Angriffe auf die Uran-Anreicherungsanlage in Natans bestätigt. Grossi hatte in dem Zuge gewarnt, dass Atomanlagen unter keinen Umständen angegriffen werden dürften, und solche Attacken schwerwiegende Strahlungsfolgen auslösen könnten.
21:51 Uhr – Netanjahu ruft Iraner zum Aufstand gegen Irans Führung auf
Benjamin Netanjahu hat das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran aufgerufen. Ziel der israelischen Operation sei nicht nur die nukleare und ballistische Bedrohung durch das „islamische Regime“ für Israel zu beseitigen, sondern „zugleich den Weg für euch zu ebnen, eure Freiheit zu erlangen“, sagte Netanjahu in einer Video-Botschaft an das „stolze iranische Volk“.
Die Führung in Teheran sei „niemals schwächer als jetzt“ gewesen. „Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben“, fügte der israelische Ministerpräsident hinzu. Zugleich wiederholte er, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur „gegen das mörderische islamische Regime, das euch unterdrückt und verarmen lässt“. Die Zeit sei gekommen, dass sich das iranische Volk um seine Flagge und sein historisches Erbe versammelt, indem es für seine Freiheit von diesem „bösen und unterdrückerischen Regime“ aufsteht.
21:05 Uhr – Chamenei droht Israel nach Angriffen mit „Ruin“
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ali Chamenei, hat Israel mit massiver Vergeltung gedroht. „Die Streitkräfte der Islamischen Republik werden diesem böswilligen Feind schwere Schläge versetzen“, sagte Chamenei in einer Fernsehansprache. Er drohte, die Folgen des israelischen Angriffs würden das Land „in den Ruin“ treiben.
21:04 Uhr – Israels Rettungsdienst: Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv
Der israelische Rettungsdienst hat nach Beginn des iranischen Gegenangriffs von mehreren Verletzten gesprochen. Es gebe Berichte über sieben Einschlagorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede. Sirenen heulten auch in weiteren Teilen Israels, wie israelische Medien berichteten.
20:24 Uhr – Israelische Armee: Iran hat Raketen auf Israel abgefeuert
Der Iran hat einen Raketenangriff auf Israel gestartet. „Dutzende“ Raketen befänden sich auf dem Weg Richtung Israel, erklärte ein Armeesprecher. Das iranische Staatsfernsehen meldete „den Beginn iranischer Raketenangriffe“ auf Israel als Vergeltung für die israelischen Angriffe auf das Land.
In Jerusalem schrillten Alarmsirenen. Im Himmel über der Stadt waren Detonationen zu hören, wie AFP-Journalisten berichteten. Über der Küstenstadt Tel Aviv waren Rauchwolken zu sehen. Die Armee rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben und dort „bis auf weiteres“ zu bleiben.
20:22 Uhr – Israel: Iranische Uran-Umwandlungsanlage in Isfahan bei Angriff zerstört
Israel hat nach Militärangaben die Anlage zur Uran-Umwandlung in der iranischen Atomanlage Isfahan bei einem Angriff zerstört. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei „eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden“, erklärte die israelische Armee.
19:19 Uhr – Medien: „Enorme Explosion“ in Isfahan im Zentrum des Iran
Mehrere Stunden nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf den Iran haben iranische Medien laut AFP eine „enorme Explosion“ in Isfahan im Zentrum des Landes gemeldet. In der Stadt, in der eine wichtige Atomanlage steht, war am Freitagabend eine schwere Explosion zu hören, wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtete.
Die israelische Armee bestätigte den Angriff auf die Anlage. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte, Effie Defrin, sagte am Freitagabend, der Angriff auf die Anlage in Isfahan, etwa 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran, dauere noch an.
In der Anlage sind Tausende Nuklearwissenschaftler beschäftigt. In Isfahan befinden sich außerdem drei chinesische Forschungsreaktoren und Labore, die mit dem Atomprogramm des Landes in Verbindung stehen.