
Der insolvente schwedische Batteriehersteller Northvolt wird
mehr als die Hälfte seiner 5.000 Beschäftigten entlassen. Nur rund 1.700 der Beschäftigten würden während des Insolvenzverfahrens
weiter für das Unternehmen arbeiten, sagte der Insolvenzverwalter Mikael Kubu der schwedischen
Nachrichtenagentur TT zufolge.
Trotz des
drastischen Stellenabbaus werde Northvolt in der Lage sein, den Betrieb
weiterzuführen, sagte der Insolvenzverwalter. Das sei „wahrscheinlich entscheidend“, um „das Unternehmen ganz oder teilweise verkaufen zu können“. Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung Affarsvarlden sollen in der
Hauptfabrik von Northvolt im nordschwedischen Skellefteå nur 1.200 von
derzeit rund 3.000 Stellen erhalten bleiben.
Northvolt wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, eine
eigenständige Produktion von Batterien für Elektroautos in Europa aufzubauen. In Deutschland baut das Tochterunternehmen Northvolt Germany derzeit ein Werk in Heide in Schleswig-Holstein.
Auswirkungen auf Werk in Deutschland bisher unklar
Bereits im September hatte der Konzern eine Umstrukturierung
eingeleitet. Northvolt strich ein Viertel der Stellen und fokussierte sich auf die
Hauptproduktionsstätte in Nordschweden. Im November beantragte das Unternehmen
ein Sanierungsverfahren unter US-Gläubigerschutz, mit dem es aber scheiterte.
Schließlich
stellte der Konzern im März einen Insolvenzantrag in Schweden. Zu diesem Zeitpunkt hieß es, dass die
beiden Tochterunternehmen Northvolt Germany und Northvolt North America keinen
Insolvenzantrag gestellt hätten. Die Auswirkungen auf die im Bau befindliche
Northvolt-Batteriezellenfabrik in Schleswig-Holstein blieben unklar.
Den Bau der Fabrik in Heide hatte Northvolt im März 2022 bekannt gegeben. Baubeginn war im März 2024. Zuvor hatte
Northvolt lange mit staatlichen Stellen verhandelt, um möglichst hohe Zuschüsse
zu erhalten. Schließlich bewilligte die staatliche Förderbank KfW einen
Kredit in Höhe von 600 Millionen Euro, für den je zur Hälfte der Bund und das
Land Schleswig-Holstein bürgten.