Ingrid van Bergen gestorben – Panorama

Die Schauspielerin Ingrid van Bergen ist im Alter von 94 Jahren in Eyendorf gestorben. Das bestätigte eine enge Vertraute der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Bild berichtet.

Erst im November hatte die Schauspielerin und Synchronsprecherin in einem Interview mit der Bild über ihren gesundheitlichen Zustand gesprochen. „Ich kann nichts mehr sehen. Ich bin blind“, sagte van Bergen. Zuvor hätten sie schon länger Probleme mit dem linken Auge geplagt.

Van Bergens Filmerfolge

Seit den 1950er-Jahren gehört die Schauspielerin mit der markanten rauchigen Stimme zu den prägenden Gesichtern des deutschen Films und Fernsehens. In der Nachkriegssatire „Rosen für den Staatsanwalt“ gelang ihr 1959 in der Rolle der Pensionsbesitzerin Lissy Flemming ihr wohl größter Erfolg.

Van Bergen machte Kabarett bei den Berliner „Stachelschweinen“, drehte für Kino und Fernsehen. Sie stand auch für Edgar-Wallace-Verfilmungen wie „Der Rächer“ (1960) und „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ (1961) vor der Kamera. Bei „Stadt ohne Mitleid“ drehte sie mit Kirk Douglas (1960). Jüngeren Zuschauern war Ingrid van Bergen vor allem als beliebter Realitystar und Siegerin der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ bekannt, 2009 wurde sie dort „Dschungelkönigin“.

Mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis

1977 geriet die Schauspielerin in den Fokus der Justiz. Weil sie ihren damaligen Geliebten Klaus Knaths in ihrer Starnberger Villa erschoss, saß sie mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung Anfang der 1980er Jahre gelang ihr erst nach und nach der Wiedereinstieg.

Es folgten viele Gastauftritte vor allem in Krimis und TV-Serien. Immer wieder war sie auch in Talkshows zu sehen. Am Kammertheater Karlsruhe war sie 2011 als lebensfrohe Seniorin in der Tragikomödie „Harold und Maude“ zu bewundern. Die Schauspielerin lebte die letzten Jahre in der niedersächsischen Gemeinde Eyendorf südlich von Hamburg.