
Für die kommenden drei Jahre hat Deutschland dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt. Das kündigte Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) anlässlich der Eröffnung des Weltgesundheitsgipfels am Sonntag in Berlin an. Ihrer Aussage nach sei der Kampf gegen die großen Infektionskrankheiten nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern auch der Vernunft.
Trotz „schmerzhafter Haushaltskürzungen“ und großen Spardrucks im Ministerium sei es gelungen, das Geld bereitzustellen. Dies sei wichtig, da sich jeder in den Fonds investierte Euro auszahle.
Ziel ist es, 23 Millionen Leben zu retten
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria, der 2002 gegründet wurde und seither rund 70 Millionen Menschenleben gerettet hat, stärke zudem die Gesundheitssysteme der Partnerländer und mache die Welt widerstandsfähiger. „Damit retten wir Millionen Leben“, sagte die Ministerin.
Der Fonds finanziert sich aus Mitteln von Regierungen, Stiftungen und privaten Gebern. Ziel der aktuellen Wiederauffüllungsrunde, an der sich auch Deutschland beteiligt, sei es, mehr als 23 Millionen weitere Leben zu retten, wie das Ministerium mitteilte. In der deutschen Zusage enthalten sind unter anderem 100 Millionen Euro in Form von Schuldenumwandlungen, bei denen sich das Schuldnerland verpflichtet, die frei werdenden Mittel in Gesundheitsvorhaben zu investieren. Diese stehen noch unter dem Vorbehalt der Haushaltsentscheidungen des Bundestags.
Kritik der Deutschen Aidshilfe – Lob von Bill Gates
Die Deutsche Aidshilfe kritisierte, dass die zugesagte Summe von einer Milliarde Euro um 300 Millionen Euro niedriger ausfällt als in der aktuellen Förderperiode von 2023 bis 2025. Positiv sei jedoch, dass eine noch größere Kürzung abgewendet werden konnte. Bill Gates, dessen Stiftung sich für die Verringerung globaler Ungleichheiten einsetzt, lobte die Entscheidung der Bundesregierung. Deutschlands Engagement werde entscheidend dazu beitragen, „Millionen Leben zu retten und die Welt wieder auf einen Weg des Fortschritts zu bringen“, sagte der Microsoft-Mitbegründer gegenüber dem Tagesspiegel.
Im vergangenen Jahr hat der Globale Fonds nach eigenen Angaben rund 2,7 Milliarden Euro in mehr als 100 Ländern investiert, um Ausbrüche von Krankheiten aufzuspüren und einzudämmen. Dabei setzt der Fonds selbst keine eigenen Programme um, sondern unterstützt nationale Maßnahmen zur Bekämpfung der drei Krankheiten. Jedoch führen sinkende internationale Mittel sowie Krisen und Konflikte zu einem eingeschränkten Erfolg der Investitionen.