
Am frühen Sonntagmorgen um 6.53 Uhr ist die Feuerwehr Frankfurt zu einem Einsatz im Kraftwerk West im Gutleutviertel gerufen worden, der noch lange andauern wird. Im Einsatz sind mehr als hundert Helfer. In einem Kohlesilo war es zu einem Schwelbrand gekommen.
„Die Lage gestaltete sich aufgrund der Bauweise und der unklaren Position des Brandherdes als äußerst schwierig“, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. Zunächst sei versucht worden, den Brand von oben mit Wasser zu bekämpfen: „Diese Maßnahme zeigte jedoch nur begrenzte Wirkung, da nicht genau lokalisiert werden konnte, wo es in dem 30 Meter hohen Silo brennt. Im Anschluss wurde entschieden, das Silo kontrolliert zu entleeren, um gezielt an die Glutnester zu gelangen.“ Dieser Vorgang wird nach Angaben der Feuerwehr nun voraussichtlich bis zu drei Tage in Anspruch nehmen.
Vielleicht gibt es aber doch noch eine andere Lösung. Als alternative Maßnahme werde derzeit geprüft, das Silo mit Stickstoff zu fluten, um den Schwelbrand unter Sauerstoffausschluss zu ersticken. Dabei unterstütze die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg die Frankfurter Einsatzkräfte mit ihrer Expertise und Technik, heißt es. Das Technische Hilfswerk (THW) sei mit einem Fachberater für Baustrukturen sowie einem System zur baulichen Sicherheit im Einsatz. Dieses hochpräzise Mess- und Überwachungssystem erkenne selbst kleinste Bewegungen oder Veränderungen an der Silostruktur in Echtzeit und gewährleiste so die Sicherheit der Einsatzkräfte. Zur weiteren fachlichen Unterstützung sei ein Fachberater für Silobrände der DMT aus Dortmund hinzugezogen worden. Eine an das Silo angrenzende Straße im Gutleutviertel wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Rund 120 Einsatzkräfte
Insgesamt befinden sich den Angaben zufolge nun rund 120 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, THW und weiteren Fachdiensten im Einsatz. Aufgrund der hohen Personalintensität war die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt unerlässlich. Diese hat nicht nur in der Brandbekämpfung, sondern auch bei der Logistik der Einsatzstelle tatkräftig mitgewirkt.
Die Strom- und Wärmeversorgung durch das Kraftwerk war zu keiner Zeit gefährdet. Da es sich um einen Schwelbrand handelt, kam es nicht zu einer nennenswerten Rauchentwicklung.