Ideen für den Adventskalender: Päckchen sammeln

In der Luft liegt Tannenduft und Plätzchenzauber. Die Adventszeit kündigt sich an, alles ist ganz zauberhaft. Von wegen. Der Stresspegel steigt seit Anfang November. Der Adventskalender steht auf dem Plan. Früher bekam jedes Kind 24 Säckchen. Darin mal eine Süßigkeit, mal ein Rubbellos, ein kleines Auto oder Püppchen, wir waren nicht wählerisch.

Wichtiger als der Inhalt war stets das Auspacken. Morgens mit dem kleinen Bruder vor dem Kalender stehen, die liebevoll arrangierten Päckchen befühlen, auf die Mutter warten. Auf los geht es los, und das Geschenkpapier fliegt zur Seite. Dem Hochgefühl folgt die gespannte Erwartung des nächsten Tages.

Zum Verrücktwerden

Ganz gerührt erinnern wir uns zurück, als Mitte November die Kassenschlange immer länger und der Wahnsinn immer größer wird. Babys schreien, Jugendliche brüllen vor Lachen, und die Temperatur steigt sekündlich. „I’m going slightly mad“, säuselte einst Queen-Frontmann Freddie Mercury, und nichts könnte die Stimmung besser beschreiben.

Rubbellose erscheinen lieblos, ein Micky-Maus-Heft kommt nicht mehr so gut an wie früher, und Nikoläuse aus Schokolade kann man auch nur begrenzt einsetzen, bevor die Ideenlosigkeit allzu offensichtlich wird. Nach diesem vorweihnachtlich fröhlichen Einkauf nehmen wir das Handy zur Hand. Der Do-it-yourself-Ansatz ist sowieso überbewertet. Während des Scrollens säuselt Freddie nicht mehr, er brüllt.

Edelsteine, Salami, Nutella, Müsli, Formel 1, Werkzeug, jede Art von Alkohol, Schuhpflege und Bartpflege, die jeweils auf 24 Päckchen gestreckt werden. Und das ist nur die Empfehlungsliste einer Website. Erschöpft greifen wir zum Stift. Eine Freundin schreibt ihrem Partner jeden Tag ein Kompliment bis Weihnachten. Die Freude beim Auspacken, das Strahlen im Gesicht des Beschenkten. Das macht Advent aus. Und nicht 24 Bartöle oder Gewürze, die sowieso niemand braucht.