„Hundert Jahre Einsamkeit“ auf Netflix: Hier kommt niemand raus – Medien

Der junge José Arcadio Buendía, Held aus „Hundert Jahre Einsamkeit“, hat ein Problem. Prudencio Aguilar, sein Jugendfreund, will nicht verschwinden. Die beiden haben viel gelacht und gealbert, in Hahnenkämpfen ihre Viecher aufeinander losgelassen, dann hat das von José das von Prudencio besiegt, der hat einen zotigen Witz über Josés Frau gemacht, und José hat ihm seine Lanze in den Hals gejagt. Aber der tote Prudencio taucht weiter auf in seinem Leben, an seinem Tisch, er hat tiefe Sehnsucht nach lebenden Menschen, sucht Wasser, um mit einem Grasbüschel die Wunde am Hals zu stillen, wo ihn die Lanze getroffen hat. Das ist die Urszene, das Urtrauma des großen Romans des kolumbianischen Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez, des Meisterstücks des magischen Realismus. Alex García López und Laura Mora haben es nun für Netflix in Kolumbien verfilmt. Die erste Staffel, acht Folgen, ist bereits verfügbar, die zweite, weitere acht Folgen, wird es im kommenden Jahr geben.