Redaktionelle Top-Jobs bleiben in der Regel nicht lange ausgeschrieben. Für den Posten des stellvertretenden Chefredakteurs der Berliner Zeitung gilt das nicht. Seit Monaten steht die Stelle online – jetzt hat Eigentümer Holger Friedrich einen Kandidaten gefunden. Dabei handelt es sich um einen erfahrenen Boulevardprofi.
Am heutigen Donnerstag wurde intern bekannt, dass Daniel Cremer zum Jahreswechsel zur Berliner Zeitung hinzustoßen wird. Als einer von dann drei stellvertretenden Chefredakteuren wird er das Team um Chefredakteur Tomasz Kurianowicz erweitern. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht. Holger Friedrich wollte sich am Telefon nicht weiter dazu äußern.
Laut der ausgeschriebenen Stelle hat die Berliner Zeitung zuletzt einen Stellvertreter mit „Fokus Online“ gesucht. Teil der Aufgaben: Die Entwicklung neuer digitaler Produkte „wie Podcasts, E-Paper und Newsletter“. Gleichwohl solle es um die „Entwicklung der Print-Produkte“ gehen. Ob es sich dabei exakt um die Stelle handelt, die Cremer nun übernehmen wird, bleibt noch abzuwarten. Konkrete Details, wie sich die Zuständigkeiten innerhalb der Chefredaktion verändern, sollen wohl noch folgen.
Cremer jedenfalls bringt berufliche Expertise in mehreren der gefragten Bereiche mit. Der Boulevardjournalist war mit Unterbrechnungen mehr als 20 Jahre bei Bild, arbeitete in unterschiedlichen Leitungs- und Blattmacherpositionen – beispielsweise in Ressorts wie Unterhaltung oder zuletzt fünf Jahre als Chef von Bild in Bayern, wo er auch für die Digitalisierung des Standortes zuständig war. In der Funktion als Regio-Leiter war er auch Mitglied der Chefredaktion. Nachdem Bild entschieden hatte, die bisherigen Regionalstrukturen aufzulösen, erfolgte jedoch vor einem Jahr die Trennung.
Teil der Chefredaktion sind neben Chefredakteur Kurianowicz und dem zukünftigen Vize Cremer auch die beiden stellvertretenden Chefredakteure Katerina Alexandridi und Moritz Eichhorn.
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