Das Nationalmuseum im Ueno-Park von Tokio mit seinen kostbaren Sammlungen japanischer Kulturschätze hat seltenen Besuch. Aus der Ferne ist ein glänzender Rotstich zu sehen, den es normalerweise nicht gibt im erhabenen Gebäudeensemble des Museums. Je näher man dem Farbtupfer kommt, desto deutlicher wird: Das ist die Schleife einer großen Hello-Kitty-Figur, neben der sich Besucherinnen und Besucher zum Foto aufstellen. Gegenüber steht ein Imbisswagen mit Glitzerschärpe vor der Windschutzscheibe. Man kann dort Hello-Kitty-Crêpe mit Erdbeeren und Donuts mit Zuckerschleife kaufen. Und unter der Kuppel des Hyokeikan, eines 1909 eröffneten Galeriegebäudes im pseudowestlichen Stil der Meiji-Zeit, schaut zwischen zwei Säulen ein runder weißer Kopf hervor. Knopfaugen, Schleife, kein Mund. Hello Kitty, unverkennbar.