Heiß heute
Kein Elektrolytpräparat besser als „befriedigend“ – drei sind „ungenügend“
29.06.2025, 19:50 Uhr
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Wer viel schwitzt, sollte viel trinken. Wenn’s besonders warm ist oder auch bei Sportlern sind Elektrolytpräparate beliebt. Die sollen dem Körper schnell verloren gegangene Mineralien zurückgeben. Öko-Test zeigt sich von den untersuchten Produkten allerdings wenig angetan.
Elektrolyte sind Mineralstoffe, die in Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin und Schweiß gelöst sind und elektrische Ladungen tragen. Sie sind entscheidend für viele Körperfunktionen, einschließlich der Funktion von Nerven und Muskeln, der Regulierung des Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalts. Wer viel schwitzt, sei es durch große Hitze oder auch viel Sport, verliert Elektrolyte. Zu den wichtigsten gehören Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid, Bikarbonat und Phosphat.
Die halbe Stunde an der Tischtennisplatte oder die Joggingrunde um den Block übersteht man aber auch, auch ohne sich mit literweise Wasser oder Elektrolytlösungen auszurüsten. „Für Freizeitsportler sind solche speziellen Präparate unnötig“, sagt Dr. Hannes Müller vom Vorstand der Bundesapothekerkammer. Da genüge es in der Regel, nach dem Training etwas zu essen und Wasser zu trinken.
Öko-Test hat sich dennoch die Mühe gemacht und 25 Präparate zur Zubereitung eines Elektrolytgetränks in Drogerien, Apotheken, Discountern und online eingekauft, darunter 18 Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und sieben angereicherte Lebensmittel. Ob NEM oder angereichertes Lebensmittel, der Nutzen der Produkte unterscheidet sich nicht. Sie unterliegen aber verschiedenen rechtlichen Vorgaben.
Oft zu viel des Guten
Für die NEM zahlten die Tester höchster Tagesdosis zwischen 0,26 und 2,58 Euro. Bei den angereicherten Lebensmitteln waren es – umgerechnet auf eine 500-Milliliter-Portion – zwischen 0,20 und 2,39 Euro.
Enthielten die Präparate neben Natrium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Calcium weitere Mineralien oder Vitamine, hat Öko-Test eine Note unter den weiteren Inhaltsstoffen abgezogen. Deren Zusatz finden die Tester unnötig, der Bedarf sollte über eine normale Ernährung gedeckt werden. Vor allem das „Basische Trinkpulver, Zitrusgeschmack, 50 Sticks Trinkpulver“ von Basica Sport und die „Frubiase Sport Orange, 20 Brausetabletten“ von Frubiase fielen hier mit deutlich zu viel des scheinbar Guten negativ auf. Genau wie die „Hydraid Hydration Helper, Lemon, 25 Sticks“. Alle drei wurden mit „ungenügend“ bewertet.
Zudem wurden gut drei Viertel der getesteten Elektrolytpräparate durch künstliche Zuckerersatzstoffe wie Sucralose, Acesulfam-K, Aspartam, Cyclamat oder Saccharin gesüßt. Was die Tester auch kritisch sehen.
Insgesamt wurde kein Präparat ob der ungünstigen Zusammensetzung besser als „befriedigend“ bewertet. Zu den günstigsten gehörten hier unter anderem „Altapharma Isotrans Elektrolyte Komplex, Waldfrucht, 20 Sachetes“ von Rossmann und „Mivolis Elektrolyte Himbeer- Geschmack, 20 Sticks“ für je 0,40 Euro pro höchster empfohlener Tagesdosis.