Die hohen Zölle scheinen Wirkung zu zeigen: Das US-Handelsdefizit befindet sich im September auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte, übertrafen die Einfuhren die Exporte um 52,8 Milliarden Dollar.
Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt während der Corona-Krise Mitte 2020, als die Pandemie den Welthandel belastete. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten eigentlich einen Anstieg auf 63,3 Milliarden Dollar erwartet, nachdem das Defizit im August noch 59,3 Milliarden Dollar betragen hatte.
Die Importe legten im September um 0,3 Prozent zu auf gut 342 Milliarden Dollar. Dagegen wuchsen die Exporte um 3,0 Prozent auf etwas mehr als 289 Milliarden Dollar.
US-Präsident Donald Trump ist das hohe Handelsdefizit der USA ein Dorn im Auge. Er hat deshalb hohe Zölle auch gegen befreundete Länder verhängt. So werden auf fast alle Waren aus der Europäischen Union 15 Prozent Zollzuschlag fällig – ein Mehrfaches des früheren Wertes. Für die Erlassung der Zölle beruft der US-Präsident sich auf ein Notstandsgesetz von 1977. Der Oberste Gerichtshof ließ bei einer Anhörung über die Rechtmäßigkeit von Trumps Vorgehen Zweifel anklingen. Wann das Oberste Gericht seine Entscheidung trifft, ist unklar. Untere Instanzen hatten Trumps Vorgehen als nicht rechtmäßig beurteilt.
