Die Rhein-Neckar Löwen müssen sich im BW-Duell gegen Frisch Auf Göppingen mit einem Punkt zufrieden geben. Dennoch hatten die Löwen-Fans Grund zum Jubeln.
Buchele oder Jensen? Jensen oder Buchele? Bis zur letzten Minute war nicht klar, wer der beiden Keeper zum Helden wird. Denn beim 30:30 der Rhein-Neckar Löwen gegen Frisch Auf Göppingen zeigten beide herausragende Leistungen. So endete das Torhüter-Duell genauso unentschieden wie das BW-Duell. Nach Schlusspiff war Göppingens Torwart Julian Buchele zumindest der besser gelaunte Keeper, denn die Favoriten aus Mannheim betrauerten eher den Punktverlust, während die Gäste den Auswärtspunkt feierten.
Dabei gab es für die Löwen-Fans schon vor dem Anpfiff gute Nachrichten: Top-Torjäger Jannik Kohlbacher hat seinen Vertrag bei den Rhein-Neckar Löwen bis 2029 verlängert. Der Kreisläufer spielt bereits seit Sommer 2018 für die Löwen. „Jannik ist ein absoluter Führungsspieler. Er ist extrem wichtig für die Mannschaft. Nie um einen lockeren Spruch verlegen, sorgt er in der Kabine für Stimmung, steht auf der anderen Seite aber für Professionalität und 100 Prozent Einsatz“, sagte Sportchef Uwe Gensheimer über den 30-Jährigen.
Rhein-Neckar Löwen mit starkem Auftakt
Auch in der Anfangsphase lief alles für die Löwen: Coach Maik Machulla hatte vor der Saison Tempo-Handball versprochen. Gegen Frisch Auf Göppingen haben seine Spieler das zumindest in der ersten Halbzeit sehr gut umgesetzt. Insbesondere Dani Baijens und Haukur Thrastarson drückten auf der Mitte und im linken Rückraum kräftig aufs Gaspedal. Die Drei-Tore-Führung (5:2) nach nicht einmal sechs Minuten war hochverdient.
Die von Benjamin Matschke trainierten Göppinger brauchten etwa zehn Minuten, um sich auf die Highspeed-Angriffe der Löwen einzustellen. Doch als Frisch Auf nach etwa 15 Minuten am Ausgleich kratzte (8:7), musste Rückraumspieler Victor Klöve nach einem Foul für zwei Minuten runter. Die Rhein-Neckar Löwen erspielten sich in Überzahl die Führung zurück (13:9) und hatten das Spiel im Griff – bis Matschke Julian Buchele anstelle von Kristian Sæverås ins Göppinger Tor beorderte. Mit einer für Handball-Torhüter sagenhaften 58-Prozent-Fangquote brachte er die Löwen zur Verzweiflung und ermöglichte es Frisch Auf, zur Halbzeit zum 15:15 auszugleichen.
Frisch Auf Göppingen kommt besser aus der Pause
Nach der Pause drehte Göppingen die Partie sogar. Die Mannheimer hatten große Probleme gegen die massive Frisch-Auf-Abwehr. Wenn sie doch mal durchbrachen, scheiterten sie immer wieder am herausragenden Buchele. Mannheim musste zwischenzeitlich sogar einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen (16:19). In dieser Phase wechselte auch Machulla den Torhüter und brachte Mike Jensen für David Späth. Und der half den Löwen, für die Schlussphase eine erneute Führung herauszuspielen (26:25). Die Partie blieb eng. Nach einem Foul an Lukas Sandell hatte Mannheim 26 Sekunden vor Schluss die Möglichkeit, das Spiel beim Stand von 30:30 für sich zu entscheiden. Sie wollten es geduldig runterspielen – am Ende zu geduldig, denn die Zeit verstrich Sekunde um Sekunde, ohne das Mannheim die entscheidende Lücke im Göppinger Abwehr-Verbund fand. Dann scheiterte Baijens mit einem hektisch ausgeführten Freiwurf am Göppinger Mittelblock und es blieb bei der verdienten Punkteteilung.
Die Rhein-Neckar Löwen stehen mit nun 10:6 Punkten auf Rang sieben der Handball-Bundesliga. Frisch Auf Göppingen rückt mit nun 8:8 auf Platz acht vor. Kommende Woche Donnerstag (19 Uhr) treten die Rhein-Neckar Löwen beim TBV Lemgo an. Göppingen tritt einen Tag später (19 Uhr) gegen den Bergischen HC an.
