Hamburgs Museum der Natur zeigt wilde Tiere ganz nah

Stand: 14.10.2025 17:59 Uhr

Lebensechte Tierpräparate und Raritäten wie ein Walskelett: Die kostenlose Ausstellung zeigt viele Tiere, die in der Natur vom Aussterben bedroht sind. In Zukunft soll das Naturkundemuseum im Elbtower residieren.

Eine Eisbärin begrüßt die Besucherinnen und Besucher im Foyer des Museums der Natur in Hamburg – Sinnbild für die Folgen der Klimakrise, die den arktischen Lebensraum des Raubtiers schwinden lässt. Doch nicht nur der Eisbär, auch viele weitere Wildtiere, die das Museum als lebensechte Präparate zeigt, sind in freier Natur vom Aussterben bedroht. Die Ausstellung befasst sich intensiv mit dem Einfluss des Menschen auf die Natur – Forscher sprechen bereits von einem neuen, vom Menschen geprägten Erdzeitalter: dem Anthropozän. Eines seiner Kennzeichen ist das Artensterben.

Exponate bedrohter Wildtiere im Museum der Natur

Amur-Leopard im Zoologischen Museum in Hamburg

Der Amur-Leopard zählt zu den seltensten Säugetieren der Welt. In freier Wildbahn leben nur etwa 120 Tiere.

Zu den bedrohten Wildtieren, die als Präparate zu sehen sind, zählen etwa der Orang-Utan, der Amur-Leopard oder das Nashorn. Ausführliche Informationstafeln und Multimediastationen geben auf einem Rundgang einen Überblick über den jeweiligen Naturraum. Ausgestellt sind zudem verschiedene Vogelarten Mitteleuropas sowie zahlreiche Skelette und Modelle von Walen.

Besondere Schätze: Narwal-Schädel mit zwei Stoßzähnen und Walross Antje

Das Präparat von Walross "Antje" und ein Bildschirm im Zoologischen Museum Hamburg.

Walross Antje lebte bis 2003 im Tierpark Hagenbeck.

Zu den Schätzen des Museums gehört das Präparat von Walross Antje. Das Tier lebte im Tierpark Hagenbeck und war 23 Jahre lang das Maskottchen des NDR. Eine echte Rarität ist der Schädel einer Narwal-Kuh, die im 17. Jahrhundert von einem Walfänger erlegt wurde. Das Besondere: Es handelt sich weltweit um das einzige bekannte weibliche Exemplar mit zwei Stoßzähnen. Normalerweise besitzen nur männliche Narwale einen Stoßzahn und nur äußerst selten gleich zwei. Weitere Walskelette geben einen Eindruck von der Größe der Meeressäuger.

Eintritt kostenlos

Mit seinen anschaulichen Präparaten und den multimedialen Stationen ist das Museum besonders Familien zu empfehlen. Der Eintritt ist frei. Ein breites Programm mit Rundgängen und Mitmachangeboten richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche.

Neues Naturkundemuseum „Evolutioneum“ zieht in den Elbtower

In Zukunft soll das Haus als neues Naturkundemuseum unter dem Namen „Evolutioneum“ einen prominenten Standort im Elbtower in der Hafencity erhalten, sobald das Bauwerk fertiggestellt ist. Dort sollen Hamburgs naturkundliche Sammlungen – Zoologie, Mineralogie und Geologie-Paläontologie – unter einem Dach vereint werden.

Teil eines Finnwals-Skelett in der Ausstellung des Zoologischen Museums Hamburg

Eindrucksvoll: Das Skelett eines Finnwals. Jahrzehntelang lagen die Knochen im Archiv, weil der Platz nicht ausreichte.

Das Museum ist der Nachfolger des 1843 gegründeten Naturhistorischen Museums, das im Juli 1943 während der Bombenangriffe auf Hamburg zerstört wurde. Die Sammlungen blieben erhalten und zählen bis heute zu den bedeutendsten Deutschlands. Eine Rarität ist etwa die größte Regenwurmsammlung der Welt mit über 4.000 Exemplaren. Sie half einst dem Meteorologen und Geowissenschaftlers Alfred Wegener, seine Theorie von der Kontinentaldrift zu beweisen. Aus Platzgründen ist derzeit nur ein kleiner Teil der mehr als zehn Millionen Objekte öffentlich zugänglich.

Museum der Natur – Zoologie

Bundesstraße 52
20146 Hamburg
Tel. (040) 42 83 82 276

Eintritt frei
Öffnungszeiten und weitere Infos auf der Website des Museums

Die Elbtower-Baustelle in Hamburg.

Der Senat will knapp 600 Millionen Euro zahlen und damit die Voraussetzung für den Weiterbau schaffen. Statt 245 soll der Elbtower nur noch 199 Meter hoch werden.

Museum der Arbeit - Neue Fabrik - Eingang

Im Hamburg gibt es unzählige Museen – von der Kunsthalle über das Museum der Kulturen bis hin zum Museum der Arbeit.