
Die Hamas will die Freilassungen weiterer Geiseln im Gazastreifen bis auf Weiteres aussetzen. Das teilte am Montagabend Abu Ubaida mit, der Sprecher der Izz-al-Din-al-Qassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas. Damit steht das Mitte Januar erzielte Gaza-Abkommen auf der Kippe.
Als Begründung führte Abu Ubaida an, dass Israel mehrfach gegen die Vereinbarung verstoßen haben soll. Aus diesem Grund, so heißt es in der Mitteilung, die im Kurznachrichtendienst Telegram veröffentlicht wurde, werde die für nächsten Samstag vorgesehene Freilassung weiterer Geiseln „bis auf Weiteres verschoben“. Dies gelte, bis Israel „sich an die Vereinbarung hält und rückwirkend für die vergangenen Wochen Entschädigung leistet“.
Die angeblichen Verstöße umfassen Abu Ubaida zufolge „Verzögerungen bei der Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen, Beschuss und Schüsse auf sie in verschiedenen Gebieten des Streifens und die Nichteinhaltung der vereinbarten Einfuhr aller Arten von humanitärer Hilfe“. Die Hamas habe sich im Gegensatz dazu „voll und ganz“ an ihre Verpflichtungen gehalten, schrieb er. Israel hat allerdings wiederholt der Hamas vorgeworfen, die Vereinbarung verletzt zu haben.