Grundsteuer: Darum haben viele Eigentümer bis heute keinen Bescheid

Die Umsetzung der Grundsteuerreform verzögert sich in vielen Städten. Eine Umfrage der WELT AM SONNTAG unter den Verwaltungen in den 25 größten Städten des Landes ergab, dass 13 von ihnen bisher nicht mit dem Versand der Steuerbescheide begonnen haben. Am längsten müssen Immobilieneigentümer in Hamburg und Bonn auf die Mitteilung warten. Dort sollen die Bescheide erst im März verschickt werden. Immerhin elf der befragten Städte begannen diese Woche mit dem Versand. Einzig Berlin stellte den überwiegenden Teil seiner Bescheide bereits vor dem Jahreswechsel zu. Die Grundsteuerreform trat zum 1. Januar in Kraft.

Die erwarteten Belastungsverschiebungen durch die Grundsteuerreform können im Einzelfall gewaltig sein, die Unruhe ist entsprechend groß. Viele warten immer noch auf das entscheidende Schreiben, um schwarz auf weiß zu sehen, wie viel sie zahlen müssen. Die über Jahre hinweg vorbereitete Grundsteuerreform gilt zwar seit dem 1. Januar, doch die Tage der Steuerwahrheit stehen vielen erst noch bevor.

Wichtig für alle, die noch auf ihren Bescheid warten: Normalerweise wird die Grundsteuerzahlung auf die vier Quartale eines Jahres verteilt. Erster Termin ist Mitte Februar. Und selbst wenn der Bescheid später kommt, ist dies kein Problem. In Duisburg etwa weiß man schon, dass es länger dauern wird. „Der größere Teil der Bescheide wird erst nach dem 15. Februar erteilt, sodass in diesen Fällen die Grundsteuer für das erste Quartal einen Monat nach Bekanntgabe des Bescheides fällig wird“, teilte die Stadt mit.

Zahlungstermin für Jahreszahler – die den gesamten Betrag in einem Schwung überweisen – sei der 1. Juli. Hamburg hat den ersten, für alle geltenden Zahlungstermin auf den 30. April geschoben. „Um eine für alle Steuerpflichtigen angemessene Vorbereitungszeit für die neue Rechtslage zu ermöglichen“, wie es von dort heißt. Der Versand der Bescheide ist dort erst für März geplant.