
Grüner Wasserstoff aus dem Osten soll die Wirtschaft klimaneutral machen. Klingt zu schön, um wahr zu werden? Ein Zwischenstand
© Anna Wilkens für DIE ZEIT
Es ist nicht lange her, da war grüner Wasserstoff das nächste große Ding im Energiesektor. Geradezu handstreichartig wollte der Bund die Produktion hochfahren, um das Klima zu retten – und die Wirtschaft gleich mit. Denn Wasserstoff, der mit Wind- oder Solarstrom erzeugt wird, ist praktisch emissionsfrei. Und er verspricht auch solchen Industrien eine klimaneutrale Zukunft, die Erdgas nicht einfach durch Strom ersetzen können. Gerade in Ostdeutschland – so schrieben es Wissenschaftler mehrerer Fraunhofer-Institute im Mai 2021 – seien die Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ideal. War das ein echtes Zukunftsversprechen? Oder wieder nur ein Hype wie einst bei der Solarindustrie, als im Osten auf große Hoffnung noch viel größere Enttäuschung folgte?