Große Gefahr: Trump fordert Einsatz scharfer Bomben bei Militärshows

Nach Angaben von Insiderquellen hat das Weiße Haus die US-Marine gedrängt, bei einer Militärvorführung echte 900-Kilogramm-Bomben anstatt Übungsbomben einzusetzen. Das berichteten zwei mit den Planungen vertraute Personen. Angeblich hätten Vertreter des Weißen Hauses darauf bestanden, dass US-Präsident Donald Trump bei der Show am 5. Oktober echte „Explosionen sehen müsse“ – und nicht nur kleinere Effekte.

Ursprünglich war für die „Titans of the Sea Presidential Review“ vorgesehen, dass die Marine Attrappen einsetzen würde, hieß es. Das Weiße Haus bestritt eine solche Änderung. Vizepressesprecherin Anna Kelly erklärte: „Die Organisatoren hatten von Anfang an den Einsatz scharfer Munition vorgesehen, wie es bei Trainingseinheiten üblich ist.“

Normalerweise setzen die US-Streitkräfte bei Übungen allerdings Dummys ohne Sprengstoff oder Zünder ein. Sie sind günstiger und sicherer als scharfe Waffen. Militärvertreter argumentieren jedoch häufig, dass der Einsatz echter Munition auch bei Jubiläumsveranstaltungen einen Trainingszweck erfüllen könne. Die Marine lehnte eine Stellungnahme zunächst ab.

Die Umstellung auf scharfe Munition erforderte umfangreiche Sicherheitsanpassungen für die Vorführung in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia. Das Weiße Haus hielt an dem Ereignis fest, obwohl der US-Regierungsbetrieb zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Shutdowns weitgehend eingeschränkt war.

Die Regierung steht bereits wegen einer weiteren Vorführung auf dem Stützpunkt Camp Pendleton am 18. Oktober unter Druck. Durch einen Fehlschuss wurden Splitter auf eine Autobahn in Südkalifornien geschleudert und trafen zwei Fahrzeuge der Highway Patrol. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. An der Vorführung zu Ehren des 250-jährigen Bestehens des Marine Corps nahmen Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth teil.

Einsatz scharfer Artillerie offenlegen

27 Mitglieder des kalifornischen Kongresses sowie die beiden Senatoren des Bundesstaates forderten Hegseth auf, die Entscheidung für den Einsatz scharfer Artillerie über einer Autobahn sowie die Sicherheitsvorkehrungen offenzulegen.

Trump zeigt seit Langem eine Vorliebe für militärisches Spektakel. In seiner zweiten Amtszeit drängte er die Streitkräfte bereits mehrfach zu großen Paraden und Vorführungen. Im Juni ließ er anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Armee Panzer durch Washington rollen – trotz der Befürchtung, dass die schweren Fahrzeuge die Straßen beschädigen könnten.