Größtes Sportevent des Jahres: Krieg mit Iran – Israel sagt Makkabiade ab

Stand: 17.06.2025 10:48 Uhr

Die für den Juli geplante Makkabiade ist wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran auf 2026 verschoben worden. Mehr als 8.000 Athleten waren für die Wettkämpfe in Israel gemeldet worden.

In den vergangenen Tagen und vor allen Nächten gab es gegenseitigen Beschuss. Aus Israel wurden Raketen auf den Iran abgefeuert, andersherum gab es in vielen israelischen Städten Luftalarm.

Entscheidung nach Beratung mit Sicherheitskabinett

Alon Meyer, der Präsident von Makkabi Deutschland, dem Dachverband jüdischer Sportvereine, sagte der Sportschau, dass es schon seit einigen Tagen die Befürchtung gegeben habe, die Veranstaltung absagen zu müssen. „Nach einem längeren Gespräch mit dem Sicherheitskabinett Israels“ sei die Entscheidung dann am Montag (16.06.2025) gefallen.

„Die Lage in Israel ist unübersichtlich. Sie ist sehr, sehr kritisch. Insofern konnte die Sicherheit der Sportler und Sportlerinnen nicht mehr gewährleistet werden“, so Meyer zum Grund der Verschiebung.

„Ich bin zum einen tiefstenst enttäuscht, weil man sich vorbereitet und gefreut hat. Aber letztendlich sind das Kleinigkeiten. In erster Linie bin ich stolz und krieg‘ Gänsehaut, wenn ich sehe, was für ein kleines Land, was für eine kleine Armee sich für uns, für unsere westliche Werteordnung einsetzt“, fügte Meyer an.

Eskalation nach Angriff auf Nuklearanlagen

Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt eskalierte am vergangenen Freitag, als Israel einen lange geplanten Angriff startete, um den Iran in dessen Streben nach einer Atombombe zumindest für einige Zeit zurück zu werfen. Hochrangige Militärs des Iran, der die Vernichtung Israels als Staatsziel ansieht, wurden dabei gezielt getötet.

Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland

Meyer nannte den Angriff Israels „ein Muss zum jetzigen Zeitpunkt“. Gleichwohl trauere er um jedes Opfer, unabhängig von Nationailtät und Religion.

Auswärtiges Amt rät von Reisen ab

Die ohnehin angespannte Sicherheitslage im Nahen Osten verschärfte sich in den vergangenen Tagen dramatisch. So rät auch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland dringend davor ab, nach Israel zu reisen.

Makkabiade alle vier Jahre in Israel

Die erste Makkabiade gab es 1932 in Palästina. Seit 1953 wird sie alle vier Jahre im 1948 für unabhängig erklärten Israel veranstaltet. Gemessen an der Zahl der Athleten sei sie laut der Veranstalter nach den Olympischen Spielen und den Paralympics die drittgrößte Sportveranstaltung weltweit.

Die Makkabiade 2025 war für die Zeit vom 8. bis 22. Juli in verschiedenen Städten Israels geplant. Etwa 8.000 Athleten aus mehr als 50 Nationen sollten in 45 Sportarten antreten.