
Wie ein auf dem Rücken schwimmender Wal liegt sie in der östlichen Ägäis: Kos, die drittgrößte Insel des Dodekanes nach Rhodos und Karpathos. Sozusagen mitten in den Barten liegt die gleichnamige Hauptstadt, etwa am Walmageneingang die romantische Bergstadt Ziá und in der oberen Flukenbeuge das malerische Kefalos.
Auf Kos gedeihen 400.000 prächtige Olivenbäume, der Duft von Aniskraut liegt in der Luft, die orangefarben Mispeln leuchten. Diese entzündungshemmenden Früchte haben mittlerweile ihren Weg in die moderne internationale Küche gefunden. Auf der Insel bereitet man Speisen auf höchstem Niveau mit heimischen Zutaten zu. Zuverlässig die Meltemi-Nordwinde, von Seglern und Surfern geliebt. Feine weiße Sandstrände und die türkisfarbene Ägäis locken schon früh im Mai Badegäste an. Zum Greifen nah scheint das türkische Festland, jedoch: es liegen immerhin stattliche 45 Kilometer oder 24 Seemeilen zwischen Kos und Bodrum, da sollte man sich seines maritimen Könnens schon sicher sein.
Im Neptun Luxury Resort Kos geht es auch ums Segeln, aber in erster Linie um die Götter und um Genuss. Schon vor dem Eingangsportal stimmt die dynamische Skulptur des römischen Gottes Neptun mit Dreizack und Pferdewagen auf einen Wohlfühlort mit besonderem Charakter ein. Einst ein schlichtes Strandhotel von 1989 an einem privaten Sandstrand in bester Lage wuchs es heran zu dem heute großzügigen, komfortablen Fünf-Sterne-Strandresort. Das Anwesen mit mehr als 15 Hektar befindet sich im Familienbesitz – naheliegend, dass Besuch und Aufenthalt sich in den großzügigen Villen, Bungalows und Suiten einmal mehr „wie daheim“ anfühlen. Die Bauten im gepflegten, landestypischen Ambiente sind elegant und sehr behaglich gestaltet.
Lustwandeln zwischen Blütenrausch und Götterpfad
Berauschend ist der dicht gewachsene Parkgarten: Duftwolken von Thymian und Rosmarin, von Oleander und Hibiskus begleiten auf allen Wegen, ein Paradies für Bienen und Schmetterlinge. Zitronen gedeihen neben Mandeln, Feigen neben Orangen. In Nachbarschaft zu dem Areal mit dem überbordenden Rosengarten wogen kräftig gelbe Kornähren in einer sanften Brise vor dem tiefblauen Meer.
Auf dem ganzen Anwesen bringt ein „Mythologischer Skulpturenpfad“ die Gäste dem Olymp näher: Von Achilleus, der nahezu unverwundbare Heros der Griechen, über Hephaistos, dem Gott der Schmiedekunst, dem der Göttervater sein Zepter verdankt, bis zu Zeus selbst, dem mächtigsten Gott im Olymp. Diesen Weg hat der deutsche Bildhauer Peter R. Müller geschaffen – aus nachhaltigem, rostigem Metall. Der Garten der Aphrodite mit dem Brunnen, auch der Efeu-Garten des Dionysos um eine traditionelle Weinpresse herum betonen die antike Geschichte und Mythologie der Insel.
Wer früher in der Geschichtsstunde nicht so richtig aufgepasst hat, kann den jeweiligen QR-Code scannen und mehr über die Figur und seine überirdische Funktion erfahren. Die vielen Namen, Abstammungen und Zuständigkeiten der Göttinnen und Götter können mitunter recht verwirrend sein.
Die Lust, zwischen den fünf lukullisch ausgerichteten Speise- und Gourmetstationen wählen zu können, lässt nicht nach. Von einer Taverne über die Osteria, das MEATing Grill House bis zum feinen asiatischen Umami-Restaurant. Geschlemmt und getafelt wird gern unter freiem Himmel, auch abends. F&B/Food and Beverage-Chef Vagelis Galenos und sein Team greifen das natürliche Inselpotenzial auf, setzen die reiche Insel-Ernte inklusive der Weine raffiniert um in feinste Speisen. Ihre internationalen Kreationen überzeugen selbst die kritischsten Gaumen. Und: sie kennen das richtige Maß: „Nicht bis zur Sättigung essen, sich vor Anstrengungen nicht scheuen!“ So das von Hippokrates von Kos überlieferte Zitat.
Diesem Grundsatz des Hippokrates von Kos lässt sich leicht folgen. Denn die bewusst gemäßigten Portionen des Food-Konzepts sind ausreichend sättigend – im Notfall darf nachgeordert werden. Das Sportangebot ist ungemein breit aufgestellt, mit weit mehr Angeboten, als man in einem Normalurlaub abarbeiten kann. Unterschiedlich die Pool-Landschaften, davon Privatpools und ein Olympia-Pool mit den offiziellen Maßen, gern kommen Profischwimmer zum Trainieren.
So verführerisch bequem und abwechslungsreich das Angebot im Resort und auf Kos auch sein mag, ein Ausflug reizt besonders: Das nahe Asklepieíon, antikes Krankenhaus und Kurklinik, vermutete Wirkungsstätte des „Hippokrates von Kos“. Erst 1901 wurde sie entdeckt und bis 1904 freigelegt. Eine Art Erleuchtung vermittelt die Visite der Tempelruinen, gewidmet dem Gott der Heilkunst Äskulap! Der von Zypressen bewachsene Hügel gilt als Heiligtum und Heilstätte. Bereits Jahrhunderte vor Christus praktizierte der menschenfreundliche Arzt und Lehrer weise Medizin, die sich als gleichermaßen wirksam für Körper, Geist und Seele erwies.
Mit seinem hohen, ethischen Verantwortungsbewusstsein war der Gelehrte überzeugt, dass Gesundung und Heilung besser gelängen, wenn der Patient sich gut aufgehoben fühlt. Noch sind Reste von „Einzelzimmern“ erkennbar, seine Traumdeutungen trugen dazu bei, die Symptome des Patienten so individuell wie möglich zu deuten. Mehrere Orte ehren den großen Koer: die mächtige, altersschwache „Platane des Hippokrates“ in der Hauptstadt Kos Stadt, in deren Schatten Jahrhunderte später der Apostel Paulus das Christentum gelehrt haben soll. In der Inselmitte wird ein biologisch-botanischer „Hippokrates Garten“ gepflegt, mit Heilkräutern und Vermittlung des Wissens aus dem Altertum. Lange Zeit noch leisteten Mediziner bei Berufsbeginn den „Eid des Hippokrates“.
Sanfte, scheinbar unberührte Natur
Ausführlich am Meer entlang zu spazieren ist wichtiger Erholungsteil im Resort: links entlang zum malerischen Fischerdorf Mastihári, wo die Fähre nach Kalymnos ablegt. Rechts herum bis zur romantischen Inselhauptstadt. Die kurze Überfahrt von dort nach Bodrum erweist sich ebenfalls als schöne Seereise. Das Caretta-Schildkröten-Weibchen, das unterhalb der Troja-Bar im vergangenen Juni bei Vollmond seine Eier ablegte und dessen Junge vom Hotelpersonal gut bewacht Ende August 2024 schlüpften, wird nicht zurückkommen. Wohl aber ihr geschützter Nachwuchs. Dessen Väter können draußen auf dem Meer beim Tauchen im glasklaren Wasser hier und da auftauchen – dort, wo das Mobiltelefon ständig zwischen dem griechischen und dem türkischen Anbieter wechselt.
Viele Bereiche im weitläufigen Areal sind „adults only“. Kinder amüsieren sich dennoch fabelhaft. Meist sind sie unternehmungslustig auf dem Weg zum „Neppi Land Kids Club“ oder kehren gerade bettschwer von dort zurück. Das Elemis-Spa in einem separaten Gebäude darf ohne Bedenken „Wohlfühltempel“ genannt werden – Hippokrates hätte seine helle Freude an dem Körper-Geist- und Seele-Angebot.
Seit Jahren pflegen Resort-Miteigentümer Wotan Paulus und GM Kostas Zarikos die Kunst der unmerklichen Umsetzung eines modernen Nachhaltigkeitskonzeptes. „Ohne jeglichen Komfortverlust“ ist ihr Credo. Dabei spielen entsprechende Baumaterialien ebenso eine Rolle wie faire Personalpolitik, Einbindung der Bevölkerung und lokaler Produzenten, verantwortliche Nutzung der örtlichen Wasserressourcen, Energiesparlampen, Verzicht auf Schadstoffe und vieles mehr.
Dem Himmel und den Göttern nah
Ebenso ist der Service effizient, wie das Beispiel mit den kleinen QR-Code-Karten an den Sonnenschirmen zeigt: Zimmernummer einscannen, Getränk oder Snack bestellen – schon wenige Minuten später wird serviert. Und hat man es sich erst einmal allein oder zu zweit eingerichtet, oben über der Brandung in einem der luxuriösen Strand-Gazebos mit Room-Service, möchte man dort am liebsten festwachsen – auch nachts!
Denn dann ist der Himmel meist sternenklar. Sternen-Apps sind hilfreich beim Auffinden der Göttersternenbilder. Ein sehr großes ist der Schlangenträger Asklepios/Äskulap, Sohn des Gottes Apoll und Gott der Heilkunst. Seine sich um einen Stab ringelnde Schlange gilt bis heute als Symbol des ärztlichen Standes. Ein anderes, wenig weiter nördlich, ist Herkules in seiner markanten Viereckform und den Verlängerungen an allen vier Ecken, Symbol für Stärke und Mut. Den Planeten Merkur oder auch Hermes genannt, den Beschützer der Reisenden zu finden ist schwieriger. Er kreist nahe um die Sonne und ist am ehesten erkennbar in der Morgen- oder Abenddämmerung.
Diese Reise fand mit freundlicher Unterstützung des Neptun Luxury Resort Kos statt.