Glatteis führt zu vielen Unfällen in Deutschland – Panorama

Auf vereisten Straßen ist es in der Nacht in mehreren Bundesländern zu Verkehrsunfällen gekommen. Vorsicht ist laut Deutschem Wetterdienst insbesondere zwischen dem Thüringer Becken und der Lausitz geboten. Auch für die kommenden Nächte warnen Wetterexperten vor allem im Norden Deutschlands vor Glätte.

In Sachsen zählte die Polizei am frühen Sonntagmorgen bereits 32 Unfälle. Allein in Ostsachsen musste die Polizei in der Nacht zu 13 Unfällen ausrücken. Nach Angaben der Direktion in Görlitz wurde dabei niemand verletzt. Im Westen des Freistaats war es ebenfalls glatt. Die Polizeidirektion in Zwickau zählte bis zum frühen Morgen insgesamt 19 Unfälle. „Wir waren heute hauptsächlich mit diesen Unfällen beschäftigt“, sagte ein Sprecher.

Im hessischen Schenklengsfeld kam ein 19-Jähriger mit seinem Auto wegen Glätte von der Straße ab. Der Wagen überschlug sich mehrmals, wie die Polizei mitteilte. Sanitäter brachten den Fahrer sowie seinen 20 Jahre alten und ebenfalls schwer verletzten Beifahrer in ein Krankenhaus. In Südhessen rutschte eine 18-Jährige beim Überholen mit ihrem Wagen von der Straße und fuhr eine Böschung hinunter. Sie prallte gegen einen Baum. Ihr Beifahrer sei leicht verletzt und an der Unfallstelle von Sanitätern versorgt worden, so die Polizei.

Auch in Nordrhein-Westfalen waren die Straßen in der Nacht zum Sonntag stellenweise glatt. Im Kreis Minden-Lübbecke registrierte die Polizei 16 Unfälle aufgrund der Witterungsverhältnisse. Meist blieb es bei Blechschäden, ein Verkehrsteilnehmer wurde verletzt. Frostig soll es in NRW auch am Sonntag bleiben. Dabei könne es auf den Straßen wieder glatt werden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es wegen glatter Straßen zahlreiche Unfälle gegeben, vor allem im Norden des Landes.

„Man sieht schon, dass die Glätte Auswirkungen auf das Straßenbild hatte“, sagte etwa ein Sprecher der Polizei in Berlin. In der Bundeshauptstadt wurden zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen der Polizei 565 Verkehrsunfälle gemeldet. Zum Vergleich: Am Tag zuvor waren es im gleichen Vergleichszeitraum rund 150 Meldungen. Diverse Notaufnahmen waren zeitweise überlastet. Häufigste Diagnose: Knochenbrüche durch Stürze auf glatten Straßen und Wegen.

Die Aussichten: freundliche Tage, bitterkalte Nächte

Im Laufe des Sonntags steigen die Temperaturen auf bis zu vier Grad. An den Küsten sind laut Wetterdienst Temperaturen bis zu sechs Grad möglich. Im Tagesverlauf soll außerdem der Himmel aufklaren.

Die Nacht wird eiskalt. Vielerorts fallen die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen minus drei und minus neun Grad. Vom zentralen Mittelgebirge bis nach Franken und in die Oberpfalz können stellenweise die Temperaturen sogar auf minus 13 Grad fallen. Im Norden wird es hingegen etwas milder.

Zum Wochenstart ist dann erneut Vorsicht wegen Glatteis geboten. In den Bergen kann es schneien, im Norden ist laut Wetterexperten Regen möglich. Dazu scheint im Süden häufig die Sonne.