Seit knapp 60 Jahren begeistert Howard Carpendale (78) auf den Bühnen Deutschlands. Sohn Wayne (47) ist ebenfalls berühmt, hat aber als Schauspieler und Moderator einen anderen Karriereweg als sein Vater eingeschlagen. Jetzt präsentiert der 47-Jährige sein erstes TV-Projekt, das er als Autor, Regisseur und Produzent umgesetzt hat. In „Durch meine Augen – Mein Vater Howard Carpendale“ beleuchtet er seine ganz persönliche Sicht auf den Schlagersänger.
Vor der TV-Premiere am 14. Dezember um 21.45 Uhr im WDR hat das prominente Vater-Sohn-Duo mit der AZ gesprochen.
Howard Carpendale schwärmt von eigener Doku: „Berührt, bewegt und unterhält“
AZ: Wayne, wie aufgeregt sind Sie vor der TV-Ausstrahlung?
WAYNE CARPENDALE: Natürlich macht man einen Film mit dem Ziel, ihn mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Und natürlich hofft man auch, dass er den Kritikern und den Zuschauern gefällt. Aber ich bin kaum aufgeregt, weil der Film genau das geworden ist, was ich mir erhofft hatte – er berührt, bewegt und unterhält.
HOWARD CARPENDALE: Wayne hat da wirklich etwas Besonderes geschaffen. Ich finde, es ist nicht nur ein Film über mich, sondern auch über Themen, die viele Menschen bewegen: Familie, Erfolg, Zweifel und die Kraft, immer wieder aufzustehen.
Howard, was ging Ihnen als Erstes durch den Kopf, als Ihr Sohn mit der Idee einer filmischen Dokumentation auf Sie zukam?
Howard: Mein erster Gedanke war: „Hoffentlich wird das kein Kitsch!“ (lacht) Andererseits vertraue ich Wayne blind, das ist die Grundlage für alles. Eine kitschige Vater-Sohn-Geschichte würde ihn nicht reizen. Ich wusste, dass er eine andere Perspektive mitbringt – nicht die des Fans oder Journalisten, sondern die des Sohnes. Und das hat es weltweit bisher noch nicht gegeben: so ein Projekt, bei dem der Sohn seinen Vater erzählt und beide in der Öffentlichkeit stehen.
WAYNE CARPENDALE: Und genau dieses Vertrauen meines Vaters war entscheidend. Ohne das wäre die Doku nicht so nahbar geworden.
Wayne Carpendale wollte für seinen Vater auch ein „Freund“ sein
Howard, wie war es für Sie, ein Jahr lang auch in sehr intimen Momenten von einer Kamera begleitet zu werden?
HOWARD CARPENDALE: Zuerst war es ungewohnt, vor allem in Situationen, in denen ich normalerweise allein bin – zum Beispiel im Auto oder nach einem Konzert im Hotelzimmer. Eine Kamera im Raum macht einfach etwas mit dir. Aber ich muss wirklich sagen, dass auch Clemens, der die Bilder gemacht hat, ein richtig guter Typ ist, der ein gutes Gespür dafür hat, wann ich auch mal ein bisschen Abstand brauche.
WAYNE CARPENDALE: Wir haben ganz bewusst nur mit einer Kamera gedreht, ohne zusätzlichen Tonmann. Sobald wir die Menschen vor der Kamera verkabeln, also auf den Dreh vorbereiten, verhalten sie sich anders. Und Authentizität war unsere erste Priorität.
Howard, hätten Sie sich in manchen Situationen gewünscht, dass kein Filmteam anwesend ist?
HOWARD CARPENDALE: Um ehrlich zu sein, wusste ich oft nicht, wann sie dabei sind und wann nicht. Und eben weil wir uns so gut verstehen, hat mich das auch nie gestört.
Wayne, für Sie war es das erste TV-Projekt als Autor, Regisseur und Produzent. Wie ging es Ihnen dabei, Ihren Vater durch die Linse zu beobachten?
WAYNE CARPENDALE: Die Herausforderung lag darin, dass ich natürlich in der Zeit auch als Sohn und Freund für meinen Dad da sein wollte und gleichzeitig immer wieder innerlich darüber nachgedacht habe, wie wir das, was gerade passiert, im Film erzählen. Irgendwann habe ich mich dann einfach darauf eingelassen, was passiert – weil eh alles anders kam als geplant. (lacht)
Howard Carpendale zeigt all seine „Stärken und Schwächen“
Wayne, Sie haben gesagt, dass Sie Ihren Vater „privat, echt und nahbar“ zeigen wollen, ohne ihn interpretieren zu wollen. Ist das als Sohn schwierig? War es für Sie möglich, einen Blick in das Leben von Howard zu werfen, ohne die Brille des Sohnes zu tragen?
WAYNE CARPENDALE: Was ich damit meine, ist, dass ich dem Zuschauer die Möglichkeit geben möchte, zu sehen, was ich sehe. Hätte ich das auch noch durch die Brille des Sohnes interpretiert, wären wir schnell in diese Kitschfalle geraten. So können verschiedene Zuschauer die gleiche Situation unterschiedlich sehen – wie im echten, täglichen Leben. Auch das macht den Film, meiner Meinung nach, greifbarer.
Howard: Und ich finde, genau das ist ihm gelungen. Es ist ein ehrlicher Blick, der mich so zeigt, wie ich bin – mit all meinen Stärken und Schwächen.
Dreharbeiten können durchaus sehr anstrengend sein. Kam es dabei zwischen Ihnen beiden auch mal zu Streitereien?
HOWARD CARPENDALE: Wir können auch ganz gut unterschiedlicher Meinung sein. Aber hier wusste ich, dass ich Wayne machen lassen muss.
Wayne: Gut so. (lacht)
Wayne Carpendale zeigt seinen Vater Howard im „glanzlosen Alltag“
Welche Momente haben es nicht in den finalen Schnitt von „Durch meine Augen“ geschafft?
WAYNE CARPENDALE: Wenn du schneidest, kommst du irgendwann unausweichlich an den Punkt, an dem du auch tolle Szenen rausschmeißen musst. Man sagt dazu auch: „Kill your Darlings“. Die einzelne Szene ordnet sich da der übergeordneten Geschichte unter. Wir wollten eben den Weg vom ganz normalen, auch mal glanzlosen Alltag – an dem mein Dad zum Sport oder Arzt geht und seine Familie und sein Team trifft – über die Proben bis hin zum umjubelten Star auf der Bühne erzählen. Also haben es genau diese Szenen auch in den Film geschafft.
Sie öffnen mit Ihrer Doku die Türe zu Ihrer privaten Welt. Aber wie ticken Sie als Familie abseits der Kameras?
HOWARD CARPENDALE: Wir sind wie jede andere Familie auch – nur mit ein bisschen mehr Chaos. (lacht) Wir streiten, wir lachen, wir halten zusammen. Familie ist unser Rückzugsort.
WAYNE CARPENDALE: Wir sagen uns immer die Meinung, manchmal auch zu ehrlich. Aber gerade deswegen können wir uns auch so sehr aufeinander verlassen.
Howard Carpendale über ein Karriereende: „Solange ich das tun kann, werde ich weitermachen“
Howard, Sie sind seit knapp 60 Jahren in der Musik-Branche aktiv und haben 2023 mit „Let’s Do It Again“ Ihr 37. Studioalbum veröffentlicht. Haben Sie je mit dem Gedanken gespielt, Ihre Karriere zu beenden?
HOWARD CARPENDALE: Ich liebe es, Menschen mit meiner Musik zu erreichen, und solange ich das tun kann, werde ich weitermachen. 2026 wird aber definitiv meine letzte Arenatour. Auch wenn anderes behauptet wird, das habe ich in meiner Karriere nur ein einziges Mal gesagt – nämlich 2003.
Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Wie wird bei den Carpendales gefeiert?
WAYNE CARPENDALE: Das wird zwar in der Familie jedes Jahr neu diskutiert (lacht), aber eigentlich machen wir das auch dieses Jahr wie immer: die ganze Familie beim Racletteessen am 24. – und auch da, wie immer, das Carpendalsche Chaos.
HOWARD CARPENDALE: Das Wichtigste ist: Wir nehmen uns Zeit füreinander. Das ist für mich das schönste Geschenk.
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