Hier gibt es ein Jubiläum: Giovanni Boccaccio kann neu entdeckt werden.
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Zu den größten Profiteuren der Pandemie zählte ein
italienischer Kaufmannssohn, der meist in Florenz lebte, aber als junger Mann
lange in einer Bankniederlassung in Neapel gearbeitet hat: Giovanni Boccaccio.
Seine Ware war plötzlich weltweit gefragt, denn er bot eine preiswerte
Therapie: Trost und Ablenkung. Neben Albert Camus mit seinem Roman Die Pest hatte dieser Italiener mit seiner
berühmten Novellensammlung, dem Decamerone,
plötzlich wieder Lektüre-Konjunktur. Denn die 100 Novellen Boccaccios waren
eine Reaktion auf eine andere Pandemie vor einigen Jahrhunderten – deren
tödliche Folgen wurden hier ebenso geschildert wie virtuose erzählerische
Verwandlungen der Schrecknisse gefunden.
