Geschenktipps für alle, die gerne kochen und oder essen – Stil

Mahl-Zeit

Den US-Hersteller Microplane kennt man seit jeher von einem einzigen Produkt, das in sehr viele Küchen unverzichtbar geworden ist – der Micoplane-Reibe, die mit ihrer geätzten Schuppenklingen nicht nur ein Garant für schnelles und hochfeines Reiben von Käse, und Co. geworden ist, sondern auch zur ewigen Gefahr für Fingerkuppen. Jetzt hat die Marke das Prinzip ihrer superscharfen kleinen Klingen auch auf andere Produkte ausgedehnt und ist dabei nicht nur der Qualität, sondern auch dem gefälligen Design treu geblieben, das schon die Reiben auszeichnet. Die kleine Kollektion an Gewürzmühlen in matten Pastellfarben ist jedenfalls auf Tisch und Arbeitsfläche ein Hingucker, und die kleinen Mühlen erledigen ihren Job im wahrsten Sinne im Handumdrehen – zum Beispiel für Muskatnuss, Zimt, Pfeffer und Tonkabohnen. Preis: 29 Euro, zum Beispiel bei breuninger.com

Nie mehr abgestumpft

(Foto: Hersteller)

Stumpfe Messer sind die Pest. Jeder Mensch, der schon einmal eine Zwiebel geschnitten hat, weiß das, Männer wissen es in aller Regel noch besser als Frauen. Trotzdem ändert sich am zahnlosen Werkzeug im Küchenblock meist lange Zeit nichts, weil man entweder neues kaufen müsste, wofür die Zeit fehlt, oder aber (nachhaltiger!) schleifen, und dafür fehlt in den meisten Haushalten leider die nötige Gerätschaft. Wir hätten hier eine: den T-1 Kitchen Knife Sharpener von Tormek, in Zusammenarbeit mit einem Messerhersteller entwickelt. Die patentierte Führung ermöglicht den Schliff von Klingen von zwölf bis 60 Millimetern Breite, bis zu fünf Millimetern Dicke und unbegrenzter Länge. Sie werden an der feinkörnigen Diamantschleifscheibe entlanggezogen, die Klingen werden dabei geschont, da dank der niedrigen Drehzahl nur eine minimale Menge an Stahl abgetragen wird. Ein integrierter Magnet zieht die abgeschliffenen Partikel an. Zur Funktionalität kommt die Ästhetik noch hinzu, denn dieser Messerschleifer sieht richtig gut aus. Mit 5,4 Kilogramm ist er außerdem ein echtes Schwergewicht. In drei Farben erhältlich, 388 Euro.

(Foto: Hersteller)

Schön trinken

Die Netflix-Serie „Emily in Paris“ hat in den vergangenen Jahren Millionen Menschen erreicht und ist mittlerweile bei vielen vermutlich als „guilty pleasure“ abgehakt. Denn so richtig cineastisch wertvoll sind die urbanen Abenteuer der stets leicht überdrehten Emily in ihrer PR- und Werbewelt nicht, aber für ein paar unterhaltsame Stunden durchaus geeignet. Und Weihnachten ist ja das Fest der guilty pleasures! Die fünfte Staffel (ab 18. Dezember) führt Emily jetzt nach Rom – es ist also statt Baguette+Wein-  allerhand Pizza+Wein-Romantik zu erwarten. Fürs gepflegte Sofa-Drinking und alle echten Fans der Serie gibt es zum Start der Staffel jetzt auch einen exklusiven Emily-Gin. Hergestellt wird er von den Machern des Quarantini-Gins, der während der Corona-Pandemie als Benefizaktion bekannt wurde und viele Freunde fand. Auch von dieser Kreation, die mit Anklängen von Kirsche und Blutorange destilliert wurde, geht ein Teil des Erlöses an einen guten Zweck – pro verkaufter Flasche Emily-Gin wird ein Mensch in Sambia für ein Jahr mit sauberem Trinkwasser versorgt. Quarantini arbeitet dafür mit dem Projekt „Viva con Agua“ zusammen. Schenken und trinken für den guten Zweck? Das fände Emily auch gut!

(Foto: Scheidegger & Spiess)

Make a Wisch

Welche tiefere Bedeutung steckt in einem Alltagsgegenstand, der uns ein Leben lang in der Küche treu, aber weitgehend unbeachtet zur Seite steht? Dieser Frage gehen 13 Autorinnen, Künstler und Designerinnen in der Phänomenologie „Das Küchentuch“ nach, die gerade im Schweizer Verlag Scheidegger&Spieß erschienen ist. Der banale Funktionsstoff wird in dem netten Buch aus den verschiedensten Blickwinkeln untersucht und besichtigt, die Beiträge ergänzen sich, stellen neue Bezüge her und entlassen die Leser mit einem ganz neuen Blick auf diesen kleinkarierten Gebrauchsgegenstand. Ein gutes Geschenk für Küchenintellektuelle und alle, denen die Geschirrspülmaschine insgeheim eigentlich immer noch zu modern ist.

(Foto: Hersteller)

Innere und äußere Werte

Ganz neu in München ist seit diesem Herbst die kleine Küchenmarke Vieverie. Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, den gedeckten Tisch mit schlicht-schöner Tableware zu bereichern und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Fertigung und die Qualität der einzelnen Produkte zu legen. So wurden etwa die Tassen und Teller der „Xavier“-Reihe zusammen mit einem kleinen Familienbetrieb in Portugal entworfen und hergestellt und bringen mit ihrem zurückhaltenden Design Farbe und Schwung in die Küche, ohne dass man sich bei der täglichen Benutzung zu schnell sattsieht. Auch Trinkgläser, Karaffen und Tischdecken hat die Marke im Sortiment, die allesamt Inbegriff wohlgestalteter und alltagstauglicher Manufakturware sind. Preise für die Tassen ab 17 Euro.

(Foto: David Shrigley)

T-Kunst

Die geniale Kunst des Illustrators David Shrigely hat sich in den vergangenen zehn Jahren weltweit verbreitet – seine brachial dadaistischen Weisheiten in Kombination mit den mal kunstvollen, mal kritzeligen Motiven sind beliebte Poster- und T-Shirt-Slogans geworden – sie spiegeln eine fatalistische Weltsicht, aber auch einen sehr britischen Humor. Neu in seinem „Shrigshop“ ist jetzt eine Teekanne, die ein Shrigley-Satz in der typischen Handschrift ziert und die auch sonst von künstlerischer Extravaganz zeugt – mit ihrem absichtlich zerdellten Porzellan sieht sie selbst ein wenig aus wie gemalt. Die Teekanne ist aber aus feinem Bone-China, natürlich „Handmade in England“ und auf 999 Stück limitiert – erfüllt also künstlerische Sammlerzwecke genauso wie die Ansprüche von Liebhabern der Tea Time. Preis: 250 Euro.

(Foto: Hersteller)

Burger wie ein King

Bei Kooperationen schaut die Porzellanmanufaktur KPM aus Berlin immer wieder gern über ihren klassischen Tellerrand hinaus und schafft dabei oftmals echte „Will haben!“-Produkte. So verhält es sich auch mit dieser aktuellen Kooperation mit den Berliner Burger-Königen „Goldies“. Die fingen 2017 in Kreuzberg an, Fastfood auf ein ganz neues Level zu heben und sind heute in mehreren Städten präsent. Nun geht Fastfood eigentlich nicht mit Tellern und schon gar nicht mit Porzellan einher – das ändert sich aber, seit Goldies auch die sechste Etage im ehrwürdigen Berliner KaDeWe bespielt. In der „Goldies Bar“ dort herrscht seit Oktober die Atmosphäre eines klassischen American Diner, kombiniert mit einem hohen Anspruch an urbane Esskultur: Smashburger, Dry Aged Beef und Buffalo Wings stehen hier auf der Karte, serviert wird dieses Soulfood mit Signature Cocktails, Champagner und auf dem eigens hergestellten Porzellan von KPM. Die Geschirrserie, gestaltet von Enzo Mari, zelebriert den klassischen Diner-Style inklusive tannengrünem Goldies-Logo. Tannengrün? Nicht nur deshalb sind die Teller ein Top-Geschenk für alle Foodies, Urbanisten und Möchtegern-Berliner. Preise ab 95 Euro.

(Foto: Gewürzmühle Rosenheim)

Butterbrot de luxe

Inspiration für dieses Geschenk ist der Sohn einer Kollegin, der manchmal zu faul ist, „etwas Richtiges“ zu kochen, und irgendwann dieses Wundermittel für sich entdeckte. Mit einer Prise davon wird aus einem normalen Butterbrot nämlich sofort eine Delikatesse. Enthalten sind in der Gewürzmischung mit dem schönen Namen „Butterbrot, geröstet“ unter anderem Rauchsalz, Schwarzkümmel, Zwiebel, Petersilie und Koriander, sie eignet sich auch zum Verfeinern von Frischkäse, Tomaten, rohen Gemüse, Spiegelei, Kartoffeln, Gemüse, Quark. Am besten schenkt man gleich das Set mit „Rührei Gewürz“ dazu. Dieses Gericht hat ja einen ähnlichen hohen Schwierigkeitsgrad, lässt sich mit einer leicht pfeffrigen Mischung aber ebenso schnell aufpimpen. 19,90 Euro über Gewürzmühle Rosenheim.

(Foto: Hersteller)

Öl-Wechsel

An der fehlerfreien Aussprache dieses Familienbetriebs aus Apulien zeigt sich, wer von all den Italophilen hierzulande es wirklich drauf hat: „Olio Guglielmi“ (und das jetzt bitte dreimal hintereinander laut aufsagen). Glücklicherweise muss man, wenn die schöne Flasche einmal zu Hause angekommen ist, ja nur noch rufen: „Gib mir mal das Olivenöl, bitte.“ Seit 70 Jahren stehen die Guglielmis für nachhaltigen Anbau und erstklassige Qualität. Die neue Ernte gibt es neben dem klassischen Design auch in der bunten „Tales-Edition“: Jedes Öl erzählt hier seine eigene Geschichte über „Tempo“, „Cielo“, „Pietra“ oder „Terra“. Preis: 28,90 Euro.

(Foto: Gerstenberg)

Runde Sache

Pizza ist vor allem ein Sommergericht? Stimmt einerseits, denn dazu gehört das Zusammensitzen in großer Runde im Freien, untereinander wird von den Tellern getauscht, man bröselt auf den Boden, aber egal, im Garten oder auf dem Balkon. Andererseits sind Sommerabende viel zu schade, um mit Hefe, Gehzeiten und Käsesorten zu experimentieren. Die höhere Pizza-Wissenschaft – tatsächlich ist es alles andere als einfach, zu Hause ohne Spezialofen ein passables Resultat zu erzielen – ist daher ideal für dunkle Winterwochenenden, wo man sich ja so von halb fünf an gern zu langen Koch- und Backstunden an den Herd zurückzieht. Der perfekte Begleiter dabei: das Buch Pizzamania, wuchtige 368 Seiten dick. Die Autorin Alba Pezone ist eine Neapolitanerin im Pariser Exil, gibt einen sehr fundierten Grundkurs zum berühmtesten Gericht ihrer Heimat: Von den geeigneten Mehlsorten, je nach gewünschtem Boden von dünn bis fluffig, über die nötige Geduld bei der Teigführung bis zum Belag, der ja auch mal aus Oktopusragout bestehen kann. Die mehr als 100 Rezepte im Buch stammen von Pizzabäckern aus, klar, Neapel sowie aus Marseille und Paris. Adressen empfehlenswerter Pizzerien werden gleich mitgeliefert, und Frankreichs Star-Patissier Cédric Grolet hat ein Pizza-Cookie mit Oregano und Fleur de Sel beigesteuert. Viel Material also, um sich bis zum Sommer auf Profiniveau zu backen. Preis: 42 Euro.